INSTRUMENTE

 
Zitherbauer / Links

Zithern von Peter Mürnseer / Kitzbühel, Nordtirol

Zither in Psalterform / Ernst Volkmann, Ingolstadt, Bayern

Zithern von Klemens Kleitsch / Kiefersfelden, Bayern

Zithern von Peter Ziegler / Unterhaching, Bayern

Radialzither / Gabriel Gruber (Südtirol) und Michael Gapp

Saitenspiel Zitherino / Gabriel Gruber, Südtirol

Ringspitzen von Peter Ziegler / Unterhaching bei München

Zithertisch von Michael Gapp / Nordtirol

Zithertisch von Hans Christian Grandl / Bayern

Zithertisch von Jan Röhlig: Modell »Innsbruck« / Tirol + Sachsen

Zithern im Volkskundemuseum / Dietenheim bei Bruneck, Südtirol


Zitherbauer

Bild Ulrike Meinel   Ulrike Meinel

Gruber (I)
Gabriel Gruber, Handwerkerzone 65 A, I - 39040 Waidbruck, Italien, Tel.: 0039 3298170158

Hartwig (D)
www.musik-hartwig.de

Hermann (D)
www.kerschensteiner-zitherbau.de

Meinel (D)
www.zitherbau.de

Mürnseer (A)
www.muernseer.at

Kleitsch (D)
www.klemens-kleitsch.de

Spohn (D)
www.zitherbau-spohn.de

Schandl (D)
www.zitherbauschandl.de

Volkmann (D)
Herbert Volkmann, Wegäcker 15, 91088 Bubenreuth, Tel.: 0049 (0)9131 23531

Wünsche (D)
www.zitherbau-wuensche.de

Ziegler (D)
www.zupfinstrumentenbau.de


Zithern von Peter Mürnseer

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Der Traditionsbetrieb Mürnseer ist schon jahrzentelang ein Begriff, besonders bekannt durch den hochwertigen Bau von Tiroler Volksharfen. Peter Mürnseer hat den Betrieb von seinem Vater übernommen und sich neben dem Harfen- und Hackbrettbau intensiv mit der Zither beschäftigt. Und: Er zählt erfreulicherweise zu jenen Zitherbauern, die das Instrument nicht nur bauen, sondern auch spielen.

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Neben den traditionellen Zithern - Harfenzithern, Luftresonanzzithern - hat Mürnseer ein Schülerinstrument entwickelt, das wegen seiner naturbelassenen, hellen Oberfläche auffällt. Helle Zithern gibt es auch in der »normalen«, größeren Form, und da ist noch sein extravagantes Modell »Modern Times«, das in verschiedenen Farben - rot, blau, grün... - erhältlich ist.

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Neu im Programm ist eine Altzither, die - bewusst im unteren Preisniveau angesiedelt - hoffentlich viele junge und junggebliebene Zitherspieler animiert, sich neben ihrer Diskantzither ein Instrument in tieferer Stimmung zu gönnen. (ij, 2006)

Peter Mürnseer
Jochbergerstr. 125, A - 6370 Kitzbühel
www.muernseer.at


Zither in Psalterform - Ernst Volkmann

Bild Zither in Psalterform

Ernst Volkmann aus Ingolstadt/Deutschland darf man wohl mit Fug und Recht als den Doyen der Erneuerer in Sachen Zitherbau bezeichnen. Gemeinsam mit dem bekannten Zitheristen Fritz Wilhelm - seinem experimentierfreudigen und erfinderischen »Anreger« - war er immer auf der Suche nach neuen Ideen und Verbesserungen, sei es an der Zither selbst mit der Entwicklung der »Zither in Psalterform«, der Kinderzither »Psalterinchen« und dem »Zitherbass« (Griffsaiten wie beim Kontrabass in Quarten gestimmt) oder mit neuen Ideen für Zithertisch (Volkmann-Tisch) und Zithersaiten (Volkmann-Saiten).

Die Zither in Psalterform wurde in den 1970er Jahren entwickelt und stieß zunächst bei eingefleischten Zitherern nicht unbedingt auf Zustimmung. Volkmann ließ sich aber nicht beirren, tüftelte weiter und seine Zither, die mit neuer, unverbrauchter Form, langen Bässen und klarem und starkem Klang punktet, gewann zunehmend an Akzeptanz, besonders bei jungen Spielern, die sich vermehrt mit neuer zeitgenössischer und Alter Musik (Renaissance und Barock) auseinandersetzten.

Inzwischen kommt kaum ein Zitherbauer der nächsten Generation an der Psalterform vorbei. Sie wird zwar individuell abgewandelt, letztlich bleibt es aber das große Verdienst Ernst Volkmanns (verstorben 2009, ein Nachruf findet sich hier), einen gewaltigen Stein ins Rollen gebracht zu haben; der erste internationale Wettbewerb für Zitheristen ist zurecht nach ihm benannt. Sein Cousin Herbert Volkmann, der mit ihm schon lange zusammenarbeitete, baut weiterhin die "Original Volkmann Zither in Psalterform" in allen Stimmlagen. (ij, 2009)

Herbert Volkmann
Wegäcker 15, D - 91088 Bubenreuth
Tel.: 0049 (0)9131 23531


Zithern von Klemens Kleitsch

Bild Zither von Klemens Kleitsch

Eigentlich baut er historische Tasteninstrumente und Hackbretter. Durch Georg Glasl angeregt, hat Klemens Kleitsch nun auch Zithern im Programm. Die Instrumente sind völlig neu konzipiert, ein verhältnismäßig großer Resonanzkörper mit hohen Zargen steht auf einem Gestell - ähnlich wie beim Hackbrett. Ja, richtig, diese Zithern benötigen keinen Tisch zur Klangoptimierung, sie klingen mit und ohne Tisch ziemlich gleich gut und sehr stark. Das rührt daher, dass der Steg auf der Decke befestigt ist, dasselbe Klangprinzip wie bei der Gitarre also, und eine Gitarre braucht ja bekanntlich keinen Tisch. Die »Zitherständer« sind leicht nach vorne geneigt (ähnlich wie so mancher »schräge« Zithertisch) und es gibt sie in zwei Varianten, zum Sitzen und zum Stehen.

Für den »landläufigen« Zitherspieler gewöhnungsbedürftig, wird das Instrument von jungen Spielern ganz selbstverständlich angenommen, eine neue, wichtige Entwicklung zeichnet sich ab. (ij, 2004)

Klemens Kleitsch
Eggerhäusl 5, D - 83088 Kiefersfelden, Tel.: 0049 (0)8033 5199
www.klemens-kleitsch.de


Zithern von Peter Ziegler

Bild Zither von Peter Ziegler

Peter Ziegler ist Zupfinstrumentenbauer der der jüngeren Generation, hat - vor seiner handwerklichen Ausbildung in Mittenwald - am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium Zither studiert und lässt nun mit seinen sauber gearbeiteten und neu durchdachten Instrumenten aufhorchen.

Die Zithern von Peter Ziegler sind große Instrumente mit starkem Ton und - was besonders auffällt - klarem, deutlichem Klangbild. Beim Zitherfestival »Zither6« 2006 in München wurden die brandneuen Instrumente - Diskant- und Altzither - vorgestellt und konnten auf Anhieb überzeugen. (ij, 2006)

Peter Ziegler
Mühlweg 4, D - 82008 Unterhaching
http://www.zupfinstrumentenbau.de


Radialzither

Bild Radialzither

In Zusammenarbeit mit dem Musiklehrer Michael Gapp hat der aus Bayern stammende Südtiroler Instrumentenbauer Gabriel Gruber das Prinzip der Perfektazither (auch »Kreuzsaitige«: Kontrabereich ist etwas besser erreichbar) weitergedacht. Dabei kommt die »radial«, also bogenförmig verlaufende Saitenführung im Steg- bzw. Anschlagbereich der rechten Hand dem anatomisch-strahlenförmigen Auseinanderlaufen der Finger entgegen. Gleichzeitig wird dadurch automatisch der individuellen Fingerlänge (kurzer 5. Finger!) der ideale Anschlagsbereich vorgegeben. Tragkraft, Ausgewogenheit und farbiger Klang zeichnen dieses neuartige Instrument zusätzlich aus. (ij)

Gabriel Gruber
Handwerkerzone 65 a, I - 39040 Waidbruck
Tel.: 0039 329 8170158


Saitenspiel »Zitherino« von Gabriel Gruber

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Im Herbst 2007 bekam ich über eine Freundin ein kleines Instrument in die Hände. Es stammte aus dem Nachlass ihres Vaters, der ein weitgereister Musikpädagoge war. Siebensaitig mit relativ großen Saitenabständen, erinnerte es mich an ein Saitenspiel, die Form des Instruments hatte aber eindeutig Ähnlichkeit mit unserer alpenländischen Zither.
Das brachte mich auf die Idee, so ein Instrument in ähnlicher Weise mit kleinen Abänderungen (zehnsaitig, ein bisschen größer, seitenverkehrt, wahlweise mit Nylon- oder Stahlsaiten bespannt) nachbauen zu lassen.
Der Zupfinstrumentenbauer Gabriel Gruber aus Klausen/Südtirol war sofort dafür zu begeistern und hat ein meiner Meinung nach sehr praktikables und ansprechendes Instrumentchen fabriziert.
Preislich ist es etwas über dem des Saitenspiels (wenn man dieses fix und fertig und nicht als Bausatz ordert) angesiedelt, also ein erschwingliches handliches Vorschulinstrument, das der Zither mehr ähnelt als dem Hackbrett.
Unser Valentin jedenfalls (drei Jahre alt) nimmt es immer wieder ganz selbstverständlich als »seine Zither« zur Hand.
(Isolde Jordan, Jänner 2008)

Gabriel Gruber
Handwerkerzone 65 a, I - 39040 Waidbruck
Tel.: 0039 329 8170158

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Ringspitzen von Peter Ziegler

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Sie kursieren ja nun schon einige Zeit, besonders unter Konservatoriumsstudenten, die »Bastelringe« mit Kunststoffplektren und Gummiringen, die dank Federung und Material für einen vollen und nebengeräuscharmen Ton sorgen. Der junge Zitherbauer Peter Ziegler aus Unterhaching hat nun die Idee von Harald Oberlechner aufgegriffen und das System »Plektronring« in vielerlei Hinsicht überdacht und verfeinert. Der Ring präsentiert sich nun natürlicher (Ziegler experimentiert für seine Ringspitzen mit Rentierhorn, Büffelhorn und Kokosnussschalen, aber auch der Kunststoff Delrin eignet sich sehr), benutzerfreundlich (genaue Anpassung des Ringteiles durch Ziegler selbst, Tipps zum Handling - siehe auch die pdf-Datei am Ende dieses Artikels; die praktische Zange zum Aufziehen der Gummiringe wird mitgeliefert!) und klanglich raffiniert (unterschiedliche Ringspitzen für unterschiedliche klangliche Ergebnisse; spezielle Form für optimales Wechselschlagspiel).
Das Projekt Ringspitzen ist jetzt schon recht ausgereift, speziell was die Form des Plektrons betrifft. Auch wenn sich noch an Details experimentieren lässt und die Haltbarkeit der Materialien noch einer Langzeitprüfung unterzogen werden müssen, kann man jetzt schon sagen: Das ist eine sehr erfreuliche Weiterentwicklung, mit der sich sehr gut arbeiten (also spielen) lässt und die zu einem durchaus fairen Preis zu erstehen ist. Vor allem für Spieler, die bereits mit Kunststoffplektren Erfahrung haben, empfehlenswert, aber auch für alle anderen, die gerne einmal was Neues probieren wollen.
Übrigens: Der Ring eignet sich sowohl für die traditionelle Spielweise als auch für den sogenannten Wechselschlag.
(ij 2010)

Anleitung/Handling für die Ziegler-Ringspitzen (pdf-Dokument)
Kontakt (Website von Peter Ziegler): www.zupfinstrumentenbau.de


Zithertisch von Michael Gapp

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Über zwei Dutzend Exemplare in verschiedenen Ausführungen – Drei- oder Vierfuß, naturfarben oder schwarz - sind bereits in bewährtem Einsatz: die Rede ist von einem neuartig konstruierten Zithertisch mit guten Resonanzeigenschaften, entwickelt vom Tiroler Musiklehrer Michael Gapp. Ideale Spielhöhe, leichte Zerlegbarkeit und Transportabilität sowie liebevolle Hand(werks)arbeit (Zapfen und Zinken) machen ihn zu einem nützlichen und schönen Werkzeug. (ij, 2007)

Anzuschauen und zu testen bei:

Michael Gapp
Oberer Larchetweg 5, A - 6414 Mieming
Tel.: 0676 83038843

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Zithertisch von Hans Christian Grandl

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Hans Christian Grandl ist Schreinermeister in Mühldorf am Inn/Bayern und hat in Zusammenarbeit mit Georg Glasl das Thema Zithertisch neu durchdacht, die Tische bestechen durch klare Optik und gute klangliche Eigenschaften, die diagonal abgesenkte (»schräge«) Platte ermöglicht ergonomisches Spiel und beste Sicht auf die Zither fürs Publikum. Der Tisch besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: einem Gestell – das übrigens auch mit den Zithern von Klemens Kleitsch kompatibel ist – und einer Platte, massiv aus Holz oder als Resonanzplatte mit Hohlraum. Außerdem gibt es den ausgeklügelt zerlegbaren und praktisch transportablen Tisch in Steh- und Sitzversion, in verschiedenen Holz- und Beiztönen, schwarz oder farbig lackiert. Nützliches Zubehör ist ein ansteckbares, die Sicht auf den Spieler nicht behinderndes Notenpult. Weiters im »musikalischen« Programm von Hans Christian Grandl: höhenverstellbarer Hocker und Hackbrett-Ständer. (ij, 2008)

Hans Christian Grandl
Schreinerei, Bahnhofstr. 9, D-84453 Mühldorf a. Inn,
grandl.schreinerei@t-online.de

Bild Maria Zipfer (Bayern)
mit Stehtisch der Firma Grandl


Zithertisch von Jan Röhlig: Modell »Innsbruck«

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Ein Tischetest im Sommer 2009 war der Auslöser für so manche kleine und größere Neuerung auf dem Zithertischesektor. So waren wir – Harald Oberlechner und Isolde Jordan – mit dem Tisch von Jan Röhlig zwar klanglich sehr zufrieden, haben aber sofort nach dem Test begonnen, uns Gedanken zu einer neuen Form des Tisches zu machen. Jan Röhlig ist nun sehr kooperativ auf unsere Vorschläge eingegangen und es ist ein Tisch entstanden, der einige positive Aspekte vereint, zuerst natürlich die Röhlig’sche Resonanzplatte selbst, nun allerdings in leichter Schrägneigung und neuer Form (Platz für Noten zum Drauflegen). Die vier Tischbeine befinden sich an den äußersten Rändern (klares modernes Design). Der Tisch ist zerlegbar und in schwarz oder natur erhältlich. (ij, 2010)

Neugierig geworden??
Hier kann man Kontakt mit Jan Röhlig aufnehmen:
www.saite-by-saite.com


Zithern im Volkskundemuseum

Bild Zither

Dietenheim bei Bruneck in Südtirol ist immer einen Ausflug wert: Herrliche Bergwelt - sind doch Ahrntal und Gletscher nicht weit - mildes Klima und ... ein sehr sehenswertes Volkskundemuseum, das Einblick bietet sowohl in urigste bäuerliche Lebensart (im Freigelände stehen sehr alte Bauernhäuser mit originalem Inventar) als auch in fürstliches Ambiente.
Und da ist natürlich noch die sehr edel aufbereitete Zithersammlung, die dort als ständige Ausstellung zu bewundern ist.

Die Abbildung zeigt eines der 200 Instrumente der Sammlung Walther Schwienbacher, der weltweit größten Zithersammlung. Einen großen Teil davon - die schönsten Stücke -
kann man in Dietenheim besichtigen. Diese ständige Ausstellung zeigt vorwiegend historische Konzertzithern verschiedener Herkunft und Bauform, sie läuft seit Sommer 2000
und ist (nicht nur) in Tirol einzigartig. (ij)

Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
geöffnet von Ostermontag bis Ende Oktober
Herzog-Diet-Straße 27, I - 39031 Dietenheim
Tel.: (0039) 0474 552087
www.provinz.bz.it/volkskundemuseen
volkskundemuseum@provinz.bz.it