INFOTAG ZIEGLER 2011
Infotag mit Peter Ziegler, Zitherbau - 2011
Peter Ziegler
Am Mittwoch, 4. Mai 2011 war Peter Ziegler aus Unterhaching/München zum nunmehr zweiten Mal auf Besuch im Tiroler
Landeskonservatorium. Er konnte mit einem Vortrag (»Vom Baum zur Zither«) und einigen Neuheiten aufwarten.
Der Vortrag zeigte mit vielen Bildern und deren Erläuterung detailreich auf, wie handwerklich kunstvoll, gewissenhaft und
genau Peter Ziegler an den Zitherbau herangeht. Man kann annähernd ermessen, wie viele Arbeitsstunden in einer Zither ganz
allgemein und in denen Zieglers im Besonderen stecken. Vom fachgerechten Schnitt und der Trocknung des Holzes bis zur
abschließenden Schellack-Politur sind unzählige Arbeitsschritte notwendig, die auf Können, Erfahrung und Intuition beruhen.
Peter Ziegler hat zudem das Glück, neben dem eigenen Können und seiner Erfahrung auch direkt die Erkenntnisse des Geigenbaus
mit einfließen zu lassen, denn seine Frau ist Geigenbauerin, und die Zieglers »bearbeiten« die junge Werkstatt
gemeinsam.
Peter Ziegler hatte eine Reihe von Instrumenten dabei:
Eine lang mensurierte Diskantzither, eine kürzer mensurierte (also ähnlich wie »normale« Zithern) Diskantzither
mit eingebautem Tonabnehmersystem, eine langmensurierte Altzither, eine lang mensurierte Quintzither und eine neu entwickelte
E-Zither. Zieglers Zithern sind standardmäßig lang mensuriert, also sehr große Instrumente, die Zargen sind nicht übermäßig
hoch, die Zithern werden - wie sonst auch üblich - auf einem Tisch gespielt. Das Klangbild der Instrumente ist sehr deutlich,
klar und obertonreich, sie klingen stärker als kleinere Zithern. Anhand der Zither mit dem eingebauten Tonabnehmersystem
erklärte Ziegler, dass er diese Technik mittlerweile bei allen Zithermodellen (nicht nur bei den eigenen) problemlos
nachrüsten kann, ohne dass Optik oder Klang des akustischen Instrumentes beeinträchtigt werden. Die neue E-Zither hingegen
ist ein reines E-Instrument, vergleichbar mit der E-Gitarre, mit niedriger Saitenspannung am Griffbrett.
Außerdem hatte Peter Ziegler seine Plektronringe dabei, das sind händisch geschliffene Plektren aus diversen Materialien
(Kokosnussschale, Rentierhorn, Delrin), die man mittels Gummiringen auf einen Ringteil aufstecken kann. Ähnliches wird ja an
den Konservatorien und Hochschulen in Innsbruck, Salzburg und München ja schon seit längerer Zeit praktiziert, Ziegler hat
dieses System verfeinert und bietet es mit allen erdenklichen Tricks und Raffinessen an (Spezialzange zum Aufziehen der
Gummiringe, Feile zum Nachfeilen der Plektren...).
www.zupfinstrumentenbau.de
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