NEUIGKEITEN Volksmusikakademie - erste Abschlüsse - 2024 / Innsbruck
Prima Zitheristi bei prima la musica - 2024 / Brixen
Zithertag Tirol - 2024 / Hall in Tirol
Duo Zitherissimo bei prima la musica - 2023 / Toblach und Graz
Musikalische Momente im Spielraum Spitalskirche - 2022 / Innsbruck
24. Alpenländischer Volksmusikwettbewerb/Herma Haselsteiner Preis - 2022 / Innsbruck
Wettbewerb »prima la musica« in schwierigen Zeiten - 2020/21 / Tirol
AbsolventInnen - 2021 / Innsbruck und Salzburg
Musik.Moment in der Spitalskirche - 2020/21 / Innsbruck
Martin Mallaun an der Anton Bruckner Privatuniversität - 2021 / Linz
Neue Noten im Psalteria-Verlag - 2020 / Innsbruck
In memoriam Manfred Schuler / Tirol und Kärnten
In memoriam Roland Jordan / Innsbruck
Neue Noten im Psalteria-Verlag - 2019 / Innsbruck
In memoriam Norbert Leutschacher / Innsbruck
Passionskonzert - April 2019 / Innsbruck
Volksmusikakademie am Tiroler Landeskonservatorium - erste Abschlüsse
Abschlussabend im ORF (Foto Land Tirol)
Vor zwei Jahren starteten 27 Volksmusikantinnen und -musikanten diesen neuen berufs- und studien-begleitenden Lehrgang am
»Kons« in Innsbruck. Peter Margreiter war der Initiator und als Leiter der Akademie (und gleichzeitig
neuer Leiter des Fachbereichs Volksmusik) Mastermind dieser neuen Studienrichtung. Ziel ist es, hier stark vertiefend die
Volksmusik zu ergründen und zu verstehen, in Theorie und Praxis Lieder, Tänze und Instrumentalstücke zu erlernen, zu proben,
zu begleiten, zu arrangieren, zu komponieren, zu improvisieren.
Auch das Organisieren und Moderieren ist Teil des neuen modularen Systems und es gibt Synergien mit dem Alpenländischen
Volksmusikwettbewerb (zB hier hinter die »Kulissen« schauen; was ist bei der Juryberatung, beim Feedback,
in der Vorbereitung wichtig...) und vieles mehr…
Und: Das sehr flexible modulare System erlaubt es den Teilnehmenden, sich auch nur einzelne Module zu herauszupicken
(wird Musiklehrer:innen dann zB als Fortbildung anerkannnt) oder die Module über einen längeren Zeitraum (länger als vier
Semester) zu verteilen.
Um alle Inhalte optimal abdecken zu können, waren Lehrkräfte des Tiroler Landeskonservatoriums (Elias Mader und
Barbara Oberthanner) involviert, aber nicht nur... einige »Externe« wurden herangezogen, um die Bereiche
umfassend und auch von verschiedenen Seiten - sowie von verschiedenen Gegenden aus - zu beleuchten. So waren beispielsweise
Moritz Demer aus Bayern, Reinhard Gusenbauer aus Oberösterreich, Gernot Niederfriniger aus Südtirol und
Florin Pallhuber (ebenfalls aus Südtirol) für die Studierenden im Einsatz.
Positiver Nebeneffekt aus zitheristischer Sicht: Es ist möglich, im Rahmen der Volksmusikakademie auch Einzelunterricht am
Konservatorium auf einem Instrument zu erhalten, sofern es dort Studienplätze gibt - und das, egal auf welchem Niveau, also
auch Anfänger können sich dafür melden. Voraussetzung ist natürlich, dass man bereits auf einem anderen Instrument viel
Erfahrung mitbringt und dies bei der Aufnahmeprüfung zeigt.
So gab es in diesen beiden Jahren drei Zither-Studierende (eine Anfängerin und zwei Fortgeschrittene), die wir als
Kons-Lehrende im Zuge der Volksmusikakademie begleiten durften.
Im Juni fanden zwei Abschluss-Prüfungs-Abende statt, an denen die Studierenden alle Facetten der Volksmusik präsentierten und
zeigen konnten, was sie in den letzten beiden Jahren erfahren und (kennen)gelernt haben. Im urig-rustikalen Ambiente das
Gasthauses Sandwirt (mit Bühne!) wurde in verschiedensten Bestzungen gespielt (auch Eigenkompositionen!), gesungen und getanzt
(auch mit Einbeziehung des Publikums), wobei die Studierenden ihr Programm gegenseitig/abwechselnd moderierten.
Nach den ersten vier Semestern waren es 12 Musici, die alle Module belegt hatten und somit auch diese Abschlussprüfung absolvierten.
Beim finalen Abschlussabend im ORF-Studio Tirol am 25. Juni gab es dann ein »best-of« der Beiträge, einen
fulminanten Ausklang dieses Pilotprojekts, das im Herbst einen neuerlichen Anlauf nimmt.
Wir wünschen allen Beteiligten einen herzhaft-frischen Auftakt mit volksmusikalischem Schwung! (Isolde Jordan und Harald Oberlechner, 2024) Prima Zitheristi bei prima la musica 2024
11 junge Zitheristi aus den Gebieten Niederösterreich, Oberösterreich, Südtirol, Tirol und Vorarlberg haben es heuer geschafft,
bis zum österreichischen Bundeswettbewerb vorzudringen, vier davon in der anspruchsvollen Plus-Kategorie. Letztere ist nur den
erfahreneren Teilnehmer:innen vorbehalten: Zwei unterschiedliche Programme müssen jeweils vorgetragen werden, eines beim
Landeswettbewerb im Februar/März und eines beim Bundeswettbewerb, diesmal Ende Mai in Brixen in Südtirol.
Hervorragende Beiträge waren hier zu hören, auch von den Jüngsten, was völlig zurecht mit vielen ersten und zweiten Preisen
belohnt wurde. Bundessieger:innen - also jene mit der Höchstpunktezahl in ihrer Wertungskategorie - sind: Theresa Sigl (Wertung I) aus Oberösterreich, Simon Niederleimbacher (Wertung II) aus Tirol und Maria Hetzenauer
aus Tirol (Wertung IIIplus).
Besonders erwähnenswert: Lehrende und Spielende bemühen sich sehr um spannende, abwechslungsreiche Programme, man hört vermehrt
brandneue Kompositionen und neue Arrangements aller Stilrichtungen. Fazit: Ein Tag voller »Entdeckungen« - die
Zithermusik ist definitiv in guten jungen Händen! (ij, 2024) Zithertag Tirol 2024 - »Alles Zither« in Hall
Am 27. April war es endlich wieder soweit: Der Zithertag Tirol 2024 ging in Hall in Tirol über die Bühne(n)!! Nach sehr langer
Pause (2018 in der Innsbrucker Musikschule) war dieses besondere Projekt in der Städtischen Musikschule Hall zu Gast.
Dass die Zither nicht nur solistisch und in Kleingruppen musiziert werden kann, sondern auch in größeren Ensembles und in
Orchestern, ja, dass es überhaupt zahlreiche Nachwuchskünstler:innen auf diesem Instrument gibt, das bewiesen rund 50 junge
und jugendliche Musikschüler:innen samt ihren Lehrer:innen aus ganz Nordtirol an diesem Samstag. In drei Orchestern wurden
die - bereits seit Wochen im Unterricht geübten - Stücke gemeinsam einstudiert, wobei es für die Jüngeren auch noch das
Zusatzangebot Musikwerkstatt gab, um die Finger nicht übermäßig zu belasten. Ja, Zither spielen ist fordernd, aber macht
auch gewaltig Spaß, das zeigten die Ensembles eindrucksvoll in den öffentlich zugänglichen Proben und beim Abschlussvorspiel
im berstend vollen Vortragssaal:
:: die ZitherMinis - die Jüngsten, allesamt erst seit ein paar Monaten Zither-spielend
:: die Zitherinos - die zahlenmäßig größte Truppe, Teenager, die bereits ein paar Jahre Zither spielen
:: ZET - das ZitherEnsembleTirol mit bereits sehr erfahrenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen
So groß war das Teilnehmerfeld, dass die Proben des ZET in den Barocken Stadtsaal ausgelagert wurden...
Sehr erfreulich auch, dass es einige bereits bekannte Gesichter gab: Jugendliche, die letztes Mal noch bei den ZitherMinis
oder den Zitherinos mitgespielt hatten, waren jetzt im ZET dabei!
Gespielt wurde stilistisch vielfältig, so war Volksmusik (Siebenschritt / ZitherMinis) ebenso zu hören wie Folklore
(The Wellerman / Zitherinos) und jazzige Arrangements (It don´t Mean a Thing / ZET).
Alle Teilnehmenden sowie Zaungäste, Eltern, Lehrer:innen konnten sich bei der Ausstellung (Zitherbauer, Instrumente, Zubehör,
Noten) umfassend informieren und sich bei Kaffee, Kuchen und Snacks in den wunderbaren historischen Räumlichkeiten der
Musikschule laben. Die vielen positiven Rückmeldungen von allen Seiten zeigen, dass sich alle an diesem Tag rundum wohl
gefühlt haben und viel »mitnehmen« konnten.
DANKE
:: an Günther Klausner (Direktor der Musikschule Hall) für die gastliche Aufnahme
:: an das OrgTeam, allen voran Johanna Buchegger (Lehrerin an der Musikschule Hall) und Robert Morandell
(Fachbereichsleiter Saiteninstrumente, Land Tirol) für die perfekte Organisation
:: den Ensembleleitern für ihr professionelles Tun (Maria Gärtner und Frajo Köhle/Musikswerkstatt;
Johanna Krimbacher/ZitherMinis, Magdalena Pedarnig/Zitherinos, Martin Mallaun und Harald Oberlechner/ZET)
Ein großes DANKE auch allen Eltern und Lehrer:innen für ihre Mithilfe und Vorbereitung - ein guter Spirit, ein wunderbarer
Teamgeist begleitete diesen (Zither)Tag. (ij, 2024) Duo Zitherissimo erfolgreich beim Wettbewerb »prima la musica« 2023
Bereits zum zweiten Mal wirkten Elisabeth Kirchmair und Maria Hetzenauer als Duo »Zitherissimo«
beim Wettbewerb »prima la musica« mit.
Elisabeth stammt aus Brixlegg und besucht das Musikgymnasium und damit verbunden das Konservatorium in Innsbruck (Zither bei
Isolde Jordan), Maria aus Reith/Kitzbühel und ihre Musikschul-Lehrerin Barbara Nöckler sind durch die
Talenteförderung am Konservatorium bereits seit einigen Jahren in Kontakt und Austausch mit den dortigen Lehrpersonen
(Isolde Jordan & Harald Oberlechner).
Das ca. 20-minütige Programm der beiden umfasste Werke von William Byrd (Bagpipe and Drone), Adam Falckenhagen
(Duetto), Isolde Jordan (Sirenen) und Harald Oberlechner (Knock) und wurde zuerst beim Landeswettbewerb Tirol
im malerischen und (musik)geschichtsträchtigen Südtiroler Ort Toblach souverän präsentiert. Wir alle, Spieler:innen,
Lehrpersonen und Eltern waren sehr beeindruckt vom Ambiente und von den Sälen in Toblach, einem wichtigen Ort in der Biographie
Gustav Mahlers. Das war im März 2023; zwei Monate später wurde in Graz in der Steiermark beim Bundeswettbewerb
weitergezithert. Die Wertung Kammermusik für Zupfinstrumente umfasst ja diverse Kombinationen der Instrumente Gitarre,
Harfe, Hackbrett und Zither, jeweils ab zwei Spieler:innen - ein weites Teilnehmerfeld also. Umso beachtlicher, dass das
Duo Zitherissimo mit einer der besten Bewertungen (1. Preis) nach Hause fahren durfte, als eines der erfreulicherweise vielen
Zitherensembles.
Gratulation allen, die mit so viel Einsatz und guter Musik dabei waren und dem Duo Maria & Elisabeth alles Beste auf
ihrem weiteren Weg! (ij, 2023) Musikalische Momente im Spielraum Spitalskirche 2022
Mit September 2022 sind die Aktivitäten in der Spitalskirche wieder vermehrt aufgenommen worden. Die Spitalskirche in der
Maria-Theresien-Straße, also mitten im Zentrum - im Herzen - der Stadt, hat sich in den letzten Jahren zur Citykirche mit
spirituellem und kulturellem Spielraum entwickelt. Bischofsvikar Jakob Bürgler und Pastoralassistentin Carina Mathoy
sind die Ansprechpartner und Organisatoren vor Ort; ich - Isolde Jordan, am Konservatorium Lehrende - darf ein bisschen
mithelfen und mitgestalten.
Letztes Jahr haben schon einige Projekte realisiert werden können, bei denen Musici des Tiroler Landeskonservatoriums und des
Mozarteums eingebunden waren: Musik.Momente (jeden Mittwochnachmittag), Atem.Pausen (immer Freitagmittag), Weihnachtskonzert
der Akademie St. Blasius, Bach-Geburtstagsnachmittag mit Studierenden (im März), Passionskonzert (Kooperation Fachbereich
Volksmusik und Sprechtechnikklasse des Konservatoriums) und ein Konzert mit dem Blockflötenensemble Windcraft-Quartet
(mit Prof.in Anne Enßle), das Bachsche Fugen in Kombination mit einer Tänzerin faszinierend in Szene setzte
(im April) - um nur einige Veranstaltungen von vielen zu nennen.
Mit Herbst 2022 haben wir uns vorgenommen, mehrere regelmäßige Termine anzupeilen und neue Formate zu entwickeln.
Zum einen gibt es nun den Wort.Moment (mit Musik natürlich!), der am ersten Dienstag des Monats um 19.00 Uhr stattfindet und
Lesende, Schreibende, Erzählende einlädt, eigene Texte und Geschichten oder »Worte« von anderen zu präsentieren;
eine Stunde mit Wort & Musik - Musik mit Hang oder Saxophon oder Jazz-Zither…
Zum anderen planen wir regelmäßige einstündige Konzerte. Der so genannte Konzert.Moment ist jeden dritten Mittwoch im Monat
um 19.00 Uhr anberaumt. Da es für den Konzert.Moment so viel Interesse gab, haben wir im Oktober und November sogar zusätzliche
Termine (Konzert.Moment.Plus) »aufgemacht«. Bisher konnten wir Saw Win Maw (Violine) & Felix Kremsner
(Gitarre) bei ihren jazzig-kreativen Ausflügen begleiten und uns vom Duo Maria Lydia Mayr (Violoncello) & Prof.
Felipe Celis Catalan (Gitarre) in seinen reichen Klangkosmos entführen lassen. Die nächsten Konzert.Momente gehören
»Viola & Piano«, »Harfe & Gesang« und »Zitherspiel & Harfenklang«.
Die Spitalskirche bietet allen - jungen wie arrivierten - Musiker:innen eine wunderbare Akustik und eine entspannte Atmosphäre.
Abseits vom Studium (und doch nahe an den Ausbildungsstätten) und abseits vom kommerziellen Konzertbetrieb kann man hier
Neues wagen, für Prüfungen, Wettbewerbe, Probespiele, für andere Konzerte u.ä. Erfahrungen sammeln und gleichzeitig dem
Publikum (manche Menschen kommen gezielt, manche spontan) beste Musik schenken - Begeisterung teilend, Faszination
verbreitend einen konzentrierten, schönen künstlerischen Moment miteinander verbringen. (ij, 2022)
Alle Termine / Spitalskirche - kulturell und spirituell - finden sich auf www.geistreich.tirol 24. Alpenländischer Volksmusikwettbewerb/Herma Haselsteiner-Preis
Volksmusik eroberte die Stadt!
Vom 27. - 30. Oktober 2022 war Innsbruck die Hauptstadt der Alpen in Sachen Volksmusik. Rund 150 Volksmusikgruppen und
Solist:innen aus dem deutschsprachigen Alpenraum kamen in Innsbruck zusammen, um sich beim 24. Wettbewerb der Volksmusik zu
messen, gemeinsam zu tanzen, zu singen und zu musizieren und sich in einer umfassenden Ausstellung zu informieren. Nicht nur
im Innsbrucker Congress, sondern auch in der Altstadt, an den schönsten Plätzen Innsbrucks, wurde von zahlreichen Gruppen
gespielt und gesungen - samt Volksmusik-Flashmob vor dem neuen Haus der Musik.
Natürlich waren auch Zitherspielende im Einsatz, zwar nicht sehr viele, aber diese dafür sehr erfolgreich. So konnte Johanna
Krimbacher, derzeit Studentin am Innsbrucker Mozarteum / Tiroler Landeskonservatorium solistisch mit einer Auszeichnung
und Teilnahme am abschließenden Festabend aufzeigen. Und es gab sogar einen der wenigen Herma Haselsteiner-Preise für eine
Gruppe mit Zitherbeteiligung: Familie Demmel aus Bayern überzeugte als musizierende und singende Familie - eindrucksvoll
der Junior an der Zither.
Stellvertretend für alle weiteren Zitheristi, die sich der fachkundigen Jury höchst erfolgreich stellen konnten, seien hier
genannt: Thomas Keller (Zither solo), die Mudog-Musig (mit Johanna Krimbacher), die Reither Stubenmusig
(mit Maria Hetzenauer) und die Zitterpartie (mit Florian Siegele).
Insgesamt war es wieder ein großes, buntes, lebendiges Treffen mit wunderbaren Höreindrücken bei den vielen unterschiedlichen
Veranstaltungen - auch abseits des Wettbewerbsgeschehens. Schön, dass es nach coronabedingter Pause wieder möglich war! (ij, 2022)Wettbewerb »prima la musica« in schwierigen Zeiten - 2020/21
»Zitherissimo«, Elisabeth Kirchmair und Maria Hetzenauer
Foto: Land Tirol / Wolfgang Alberty
Das Corona-Virus hat auch beim österreichischen Wettbewerb »prima la musica« markant »mitgespielt« -
als Spielverderber. Im Februar 2020 war ich - noch völlig ahnungslos - Jurymitglied (Zupfinstrumente solo) beim
Landeswettbewerb in Salzburg, kurz darauf in Vorarlberg, allerdings hier schon mit gewissen Maßnahmen: Abstandsregelungen,
keine Beratungsgespräche, kein Aushang der Ergebnisse. In Tirol (wäre im März geplant gewesen) ist dann der Landeswettbewerb
ersatzlos gestrichen worden.
Und 2021 das Déjà-vu: Zither war diesmal in der Ensemblewertung dabei, und wieder musste der Wettbewerb abgesagt werden.
Allerdings gab es zumindest die Aussicht auf Verschiebung, und letztlich ging der Tiroler Landeswettbewerb, der in Kitzbühel
ausgetragen wurde, zumindest am Ende des Schuljahres über die Bühne. Nun hieß es, in der letzten Schulwoche noch einmal alle
Kräfte zu mobilisieren und das schon lange vorbereitete Programm nicht aufgewärmt und lauwarm, sondern möglichst zündend und
frisch zu präsentieren. Dem einzigen teilnehmenden Zitherensemble, dem »Duo Zitherissimo«, ist das hervorragend
gelungen.
Elisabeth Kirchmair aus Brixlegg (sie besucht das Musikgymnasium und das Tiroler Landeskonservatorium) und
Maria Hetzenauer aus Reith (Musikschule Kitzbühel) spielten ein vielsa(e)itiges Programm von Dowland über
Sor bis Oberlechner und Horton - manches mit zwei Diskantzithern, manches mit zwei Altzithern - und
konnten die Jury mit ihrem Musizieren rundum überzeugen.
Ein ausgezeichneter erster Preis freute auch uns, die betreuenden Lehrerinnen, Barbara Nöckler von der Musikschule
Kitzbühel und mich. Wermutstropfen: Auf Bundesebene gab es für alle die wunderbaren Talente wieder kein Podium…
jetzt sind wir natürlich gespannt, wie es 2022 weitergeht und hoffen das Beste! (ij 2021)AbsolventInnen - Juni 2021 Monika Rozej, Fabian Steindl und Rita Zehentner konnten im Sommersemester 2021 ihre Zitherstudien in Innsbruck
und Salzburg erfolgreich abschließen. Alle drei verbindet, dass sie in Familienmusiken und in der Volksmusik ihrer Heimat
bestens geerdet sind und bereits in sehr jungen Jahren als herausragende Talente auf ihrem Instrument regional und
international aufhorchen ließen. So durften sie bei diversen Wettbewerben Preise mit nach Hause nehmen: Monika in ihrer
Heimat Slowenien, Fabian (stammt aus Kärnten/Ö) und Rita (aus Salzburg/Ö) beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb und
bei »prima la musica«, alle drei beim Internationalen Wettbewerb in München. Solistische Auftritte,
kammermusikalische Projekte und pädagogische Arbeit prägen ihren bisherigen musikalischen Werdegang.
Mit dem IGP2-Abschluss, dem Master in Instrumentalpädagogik am Mozarteum Salzburg (Monika Rozej und Fabian Steindl) und dem
Konzertdiplom am Tiroler Landeskonservatorium (Rita Zehentner) - alle studierten bei Harald Oberlechner - haben sie nun
die höchsten pädagogischen und künstlerischen Ausbildungsstufen dieser Institute absolviert. Wir wünschen den dreien alles
Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und freuen uns über ihren motivierenden und engagierten Einsatz für die Zither. (ij 2021)Musik.Moment in der Kirche im
Herzen der Stadt (Spitalskirche) - 2020/21
Eine Corona-Kooperation
Im Frühjahr 2020, vom ersten Lockdown überrascht, waren wir Musici mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert:
Unterricht auf Distanz, kein EnsembleMusizieren, Absagen und Planungsunsicherheit …
Ich habe mich während dieser Isolation an die Innsbrucker Spitalskirche erinnert: Bereits 2018 hatte ich
»Erstkontakt« bei einer der Atem.Pausen (kurze Textimpulse mit Musik) im Advent und war sofort von der wunderbaren
Akustik fasziniert. In der Folge gab es weitere Atem.Pausen (Fastenzeit/Advent) mit Studierenden des Konservatoriums
(Orgel, Zither, Gitarre, Violoncello, Oboe, Harfe, Harmonika) sowie ein schönes, sehr gut besuchtes Kons-Passionskonzert.
Die Spitalskirche ist für Betende, Stille-Suchende immer offen, auch »offen« für kulturelle, künstlerische
Kooperationen, also machte ich der Kirchenleitung im Frühjahr 2020 folgenden Vorschlag: Ich spiele - nach Terminabsprache -
auf meiner Zither in der Kirche, eine Viertelstunde lang, ohne organisatorischen Aufwand, für die zufällig Anwesenden:
(Spiel)Raum und (Wohl)Klang für mich; für manche, die gern zuhören, ein Geschenk.
Ich bekam grünes Licht und war somit mehrmals Musik.Moment - »Testpilotin«. Dabei habe ich einiges erlebt, mich
über Spontanapplaus und nette Begegnungen gefreut.
Als sich der strenge Lockdown wieder etwas gelockert hat, sind Studierende diverser Instrumente und Studienrichtungen auf den
»Zug« aufgesprungen (ca. zweimal pro Woche).
»Der Musik.Moment hat in meiner Klasse einen festen und besonders geschätzten Platz gefunden. Die einzigartige Akustik
in der Spitalskirche, die ganz unmittelbare Atmosphäre live gespielter Musik (die besonders zu Phasen strengerer
Corona-Bestimmungen einzigartig war) sowie die unkomplizierte Organisation vor Ort haben uns in diesem Jahr schon zahlreiche
wunderbare ›Momente‹ am Mittwochabend geschenkt. Immer, wirklich immer sehe ich nach dieser Veranstaltung
glückliche Gesichter - im Publikum und bei den Ausführenden. Was will man mehr?« (Anne Enßle, Professorin für Blockflöte)
Theresa Weiß, Katharina Fuchs und Clara Gapp
Die räumliche Nähe zu Konservatorium und Mozarteum sowie die jederzeit wohlwollende Haltung zu unserem Tun (DANKE
an Jakob Bürgler und sein Team) kommen diesem Projekt sehr entgegen.
»Der Musik.Moment ist für mich eine sehr angenehme Pause, um zur Ruhe zu kommen und um Kraft zu sammeln. Ich bin
dankbar dafür, dass junge Menschen den Kirchenraum zum Klingen bringen und uns so mit ihren Talenten beschenken. Das bunte
Programm vermittelt pure Freude an der Musik und macht die Musik.Momente zu Glücks.Momenten!« (Theresia Stonig, Pastoralassistentin i. A. / Spitalskirche)
Es ist tatsächlich beglückend, von wie vielen guten Geistern der Musik.Moment mittlerweile mitgetragen wird: KollegInnen,
Studierenden, Zuhörenden, Kirchenteam. Als Kurzandacht mit Musik (solches war im letzten Lockdown erlaubt) hat der
Musik.Moment alle Holprigkeiten der vergangenen Monate überdauert.
»Die Seele zum Schwingen bringen. Das fällt mir ein, wenn ich an die Musik.Momente in der Spitalskirche denke.
Teilen, was einem wichtig ist und mit den geschenkten Talenten vielen Menschen eine Freude bereiten. Danke für dieses Format,
das Andacht neu erschließt!« (Carina Mathoy, Lehrerin an der HTL Imst / Religion und Deutsch)
Sophie Oberleitner
Die Termine werden in der Kirche mit schön gestalteten Plakaten, via Info-Screen und auf hauseigener Website angekündigt und
es gibt bereits ein Stammpublikum.
»Nach einem anstrengenden Arbeitstag mich in die stille Kirche setzen, für ein paar Momente den Klängen der Musik
lauschen und mich an der Ernsthaftigkeit und Spielfreude der jungen Musikerinnen und Musiker erfreuen ... das ist mir - gerade
im letzten Jahr! - ein sehr wertvolles, etwas anderes Workout geworden. Danke euch allen!« (Claudia Kohl, Ärztin)
Jakob Bürgler / Foto: Diözese Innsbruck/Weingartner Drei Fragen an Bischofsvikar Jakob Bürgler, Rektor der SpitalskircheLieber Jakob, was können wir uns unter der Citykirche / offene Kirche / Kirche im Herzen der Stadt vorstellen?
Wir haben in Innsbruck 27 Pfarrgemeinden und eine ganze Reihe von kirchlichen Orten. Die Spitalskirche, mitten in der Stadt -
also in der »City« gelegen, eignet sich meiner Meinung nach besonders gut, neue Wege der Suche nach Lebenssinn
und der Begegnung mit dem Glauben zu entwickeln und anzubieten. Wir wollen für unterschiedlichste Menschen einen Platz
schaffen und für PassantInnen Angebote machen.
Vor allem geht es uns darum, ein Ort der Gastfreundschaft zu sein. Spital - Hospital - Hospitality: Menschen sollen hier
einen guten und lebendigen und freien und herausfordernden Ort finden.
Ziel ist die Begegnung mit unterschiedlichsten Bereichen, die im gesellschaftlichen Leben eine große Bedeutung haben und in
denen es eine »Brücke« zum Glauben gibt: Kunst, Musik, Literatur, Bildung, etc.
Erzähle uns bitte etwas zu deinem Zugang zur Musik, zum Musik-Hören, zum Singen, zu »deinen« Instrumenten!
Ich liebe Musik. Die Freude an der Musik und die tiefe Berührung durch sie ist mir im Elternhaus mitgegeben worden. Als Kind
und Jugendlicher habe ich selber Instrumente gelernt: Zuerst die Blockflöte und dann hatte ich über viele Jahre
Gitarrenunterricht in der Musikschule.
Seit Beginn meines Studiums träume ich davon, noch ein weiteres Instrument zu lernen. Und das habe ich vor einigen Jahren
auch begonnen. Leider haben sich die Zeitressourcen in letzter Zeit wieder deutlich verringert - und so liegt mein
musikalisches Hobby derzeit "brach". Mein Trauminstrument, das ich zu lernen begonnen habe, ist die Oboe.
Über viele Jahre war ich Mitglied bei Chören. Auch das ist derzeit aus Zeitgründen nicht möglich.
Seit kurzer Zeit entdecke ich einen neuen Zugang zu zeitgenössischer Musik: Ein ganz ungewohntes Feld für mich. Und es ist
schön, auch dieses Feld in der Spitalskirche zu erschließen.
Wie nimmst du den Musik.Moment wahr, was ist deine persönliche Bilanz zu diesem Format?
Aus der Not ist eine Tugend geworden. Nachdem in der Coronazeit keine Live-Konzerte und musikalischen Präsentationen möglich
waren, haben wir - in Kooperation mit dem Tiroler Landeskonservatorium und dem Mozarteum - begonnen, kleine
»Andachten« zu gestalten und über diese Schiene vielen jungen MusikerInnen die Chance gegeben, ihr Talent und
Können einzubringen und die Anwesenden zu beschenken.
Ich staune über so viele junge, höchst talentierte InstrumentalistInnen, die ein unglaublicher Reichtum für unsere
Gesellschaft sind. Diese Talente gehören »vor den Vorhang«.
Ich glaube, dass das Format »Musik.Moment« viel Potential hat und mit der Zeit hoffentlich noch stärker in seiner
Bedeutung erkannt wird. Vor allem sage ich ein ganz großes Danke für das tolle Miteinander, und ein spezielles Danke an
Isolde Jordan, die als »Strippenzieherin« und Motivatorin hinter diesem Format steht.
Wir freuen uns auf Musik.Momente 2.0 ab Herbst 2021 - nach der großen Umbauphase der Kirche im Sommer, zu der wir allen
Beteiligten viel Kraft und gutes Gelingen wünschen! (ij 2021)
Weitere Fotos Musik.Moment
Webtipp: www.geistreich.tirol
Rita Zehentner Martin Mallaun an der Anton Bruckner Privatuniversität - 2021
Martin Mallaun (Peter Gannushkin)
Mag. Martin Mallaun (*1975) aus St.Johann/Tirol ist ab dem Sommersemester 2021 an der Anton Bruckner Privatuniversität
in Linz zum Universitätslehrer für Zither bestellt worden. Er tritt damit die Nachfolge von Professor Wilfried Scharf an.
Das Tätigkeitsfeld umfasst pädagogischen & künstlerischen Einzelunterricht, Fachdidaktik, Kammermusik und Lehrpraxis.
Martin Mallaun hat in Innsbruck am Tiroler Landeskonservatorium das Konzertdiplom für Zither absolviert
(Klasse Harald Oberlechner) und an der Leopold Franzens Universität Biologie/Botanik studiert.
Danach folgten eine intensive Phase der Weiterbildung im Bereich der Musik (Alte Musik, Neue Musik) und des
wissenschaftlichen Arbeitens im botanischen Bereich, langjährige pädagogische Erfahrung (Landesmusikschule St.Johann/Tirol,
Seminare/Workshops), Wettbewerbe und internationale Konzerttätigkeit.
Herzliche Gratulation!
Neue Noten im Psalteria-Verlag - 2020In memoriam Manfred Schuler
- unermüdlich im Einsatz für die Volksmusik
Manfred Schuler
Fotostudio Tollinger
Manfred Schuler (*1934 in Innsbruck) ist in Mutters aufgewachsen. Er erlernte das Zitherspiel bei den legendären
Lehrern Roman Amarella (privat) und Peter Hornof (am Innsbrucker Konservatorium) und befasste sich außerdem mit
Hackbrett, Raffele, Gitarre, Kontrabass, Volksharfe und Hölzernem Glachter. In seiner privaten Musikschule im Stubaital
unterrichtete er bis zu 100 Schüler, fuhr mit ihnen zu Wettbewerben (Belgien!) und zu TV-Auftritten.
Das Ensemble Schuler-Forster war ebenfalls rege tätig (Schallplattenaufnahmen, Tourneen z.B. nach England).
1975 war der damalige Direktor des Kärntner Musikschulwerkes Dr. Walter Langer auf der Suche nach einer
Persönlichkeit, die sich der instrumentalen Volksmusik in Kärnten - dem Land der SängerInnen/Chör - widmen und einen
Volksmusikzweig aufbauen könnte. Es wurde ihm Manfred Schuler empfohlen, der gern bereit war, »für ein paar Jahre«
nach Kärnten zu gehen. Aus den »paar Jahren« wurden sehr viele Jahre in der neuen Heimat, reiche Jahre voll
unermüdlicher pädagogischer Aufbauarbeit. Manfred unterrichtete an den Musikschulen Spittal, Klagenfurt und Villach, hatte
unzählige SchülerInnen - viele von ihnen sind heute Lehrkräfte - seine Begeisterung war ansteckend, motivierend. »Wir
hatten nicht nur Instrumentalunterricht, Manfred hat mit uns Ausflüge und Kulturfahrten unternommen, man konnte so vieles
von ihm lernen« erzählt seine Frau Eveline, die selber bei ihm gelernt hat und den Musiklehrerberuf ebenfalls
leidenschaftlich ausübt.
Gemeinsam unternahmen sie Tourneen ins Ausland (Portugal, Belgien), CD-Aufnahmen, leiteten viele Ensembles,
veröffentlichten Schulwerke (Zither, Hackbrett und Harfe) mit zahlreichen Spielheften, waren als Juroren tätig, organisierten
Kurse, Konzerte, Adventsingen,...
Beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb - wie auch bei »Jugend musiziert« und bei »prima la
musica« - waren sie mit zahlreichen SchülerInnen sehr erfolgreich vertreten.
1981 war Manfred Schuler Mitbegründer des »Volksmusikseminars« (Lehrgang für angehende Volksmusik-Lehrende)
am Klagenfurter Konservatorium.
Und nicht nur seine Lieblingsinstrumente Zither, Hackbrett und Harfe hat Manfred nach Kärnten gebracht, noch etwas
hatte er im »Gepäck«: die Leidenschaft für das Krippenbauen. So gründete er den ersten Krippenverein Kärntens
und war dessen Obmann.
Manfred Schuler - unermüdlich tätig auch nach seiner Pensionierung - ist am 13. November 2020 nach kurzer schwerer
Krankheit verstorben. Sein Wirken hat nachhaltige Spuren hinterlassen. (ij 2020)In memoriam Roland Jordan
Weint um mich, doch nur mit Freudentränen,
denn ich will euch fröhlich einst begegnen.
Weiße Rosen soll es reichlich regnen
auf verborgne Teiche und Fontänen.
(Roland Jordan, November 2019)
Roland Jordan (7.9.1943 - 14.1.2020)Roland Jordans Leben war von Anfang an nicht auf Rosen gebettet:
Mitten im Zweiten Weltkrieg geboren, wuchs er zusammen mit zwei Brüdern in bescheidenen Verhältnissen in Innsbruck auf.
Der Vater kehrte aus dem Krieg nicht mehr heim, so war es für die Witwe in der Nachkriegszeit schwer, drei Söhne alleine
aufzuziehen.
Bei Roland zeigte sich schon früh ein ausgeprägtes Interesse für die Musik, in die er schon mit acht Jahren durch den
Unterricht eines Tiroler »Wander-Zitherlehrers« eingeführt wurde. Der erste Lehrer August Schiener brachte
dem musikalischen Schüler die Grundkenntnisse des Zitherspiels bei und bald konnte er Lieder und Weisen auf einer geschenkten
kleinen Zither bei Hauskonzerten vortragen. Neben seiner schulischen Ausbildung an der Handelsakademie und später neben
seinem Beruf als Bankangestellter studierte er am Innsbrucker Konservatorium bei Prof. Peter Suitner, der schon früh
der Zither - die damals vorwiegend in der Volksmusik beheimatet war - innovative Wege mit neuen Kompositionen und mit
Bearbeitungen aus der Alten Musik erschlossen hat. Als Zithersolist wurde Roland Jordan bekannt und zu Konzerten im
In- und Ausland eingeladen. Rundfunksendungen und Schallplattenaufnahmen folgten. Bei zahllosen Auftritten bot er ein
umfassendes Repertoire, neben den klassischen Komponisten der Zithermusik (Grünwald, Haustein, Schneider etc.) spielte
er auch Bearbeitungen von Alter Musik und Werken aus der Klassik und Romantik sowie Lieder des Tiroler Musikers Sepp Weidacher.
Auch das Gitarrenspiel faszinierte ihn, das er noch als Erwachsener erlernte und damit seine musikalische Arbeit bereicherte.
In seiner Familie konnte er - Vater von zwei Töchtern - die Begeisterung für das Instrument Zither seiner Tochter Isolde,
die gemeinsam mit ihrem Ehemann Harald Oberlechner am Tiroler Landeskonservatorium unterrichtet, weitergeben.
Die Pflege und Weiterentwicklung der Zither war Roland Jordan ein großes Anliegen. Liebevoll kümmerte er sich um jedes alte,
noch so kleine Instrument und ließ es restaurieren, um es für Interessierte spielbereit zu machen. Bei Kontakten zu Musikern
und Instrumentenbauern - vor allem in Ostdeutschland - suchte er unermüdlich nach neuen Möglichkeiten für die Zither, um ihr
neben der Volksmusik den Zugang zu anderen Musikbereichen zu öffnen und ihr mehr Anerkennung in der allgemeinen Musikwelt zu
verschaffen.
Roland Jordan war auch der Poesie sehr zugetan, schon in jungen Jahren verfasste er Gedichte, die er bei Lesungen und
Konzerten vortrug. Seine Musikalität prägte seine Lyrik, mehrere Lyrikbände geben Einblick in sein literarisches Schaffen.
Die Verbindung von Literatur und Musik stellte er sich zur Aufgabe, die er als langjähriger Präsident der Innsbrucker
Vereinigung »Turmbund - Gesellschaft für Literatur und Kunst« immer wieder bei Veranstaltungen verwirklichte.
Dabei unterstützte ihn auch seine Frau Margit, die ihm als Programmchefin, Lektorin und Geschäftsführerin des Vereins
den Rücken freihielt für seine musikalische und literarische Arbeit. Mit der beliebten sonntäglichen Matineen-Reihe, dem
Konzertcafé im Hofgartencafé, später im Hotel »Grauer Bär« in Innsbruck, wurde eine gelungene Symbiose von
Literatur und Musik geschaffen: Seit 1984 stellt es ein einmaliges Veranstaltungsformat dar, ein Forum für viele
Kunstschaffende und deren interessiertes Publikum. Hier konnte sowohl Tradiertes als auch Neues aus Literatur und Musik
erprobt werden. Dank seiner Vortragskunst und Rednergabe war Roland Jordan als Moderator bei zahlreichen Veranstaltungen
im Einsatz und als Förderer seiner Künstlerkollegen unermüdlich tätig.
Mit seinem vielfältigen Wirken und integrativ-ausgleichenden Wesen hat Roland Jordan in unserer schnelllebigen Zeit
vielen Freunden der Literatur und Kunst unvergessene Eindrücke und Erlebnisse geschenkt. So wird er den Musik- und
Literaturbegeisterten in dankbarer Erinnerung bleiben.
(Familien Jordan und Oberlechner)
ERDE UND HIMMEL
Gib den scharfen Falken uns und auch
den neuen vollerblühten Rosenstrauch,
gib uns die wilden Winde dicht durchsonnt
und Pappelblätter hoch am Horizont.
Gib täglich uns den frischen Erdenblick
und abendliche Lautentraummusik,
gib jeden Morgen weisen Tatendrang,
und mondhell aufgebrochnen Sphärenklang.
Gib Orchideen, Lupinen, Akelei,
gib Zither uns, Piano und Schalmei,
gib uns die neue Erde grenzenlos,
den neuen Himmel auch gigantisch groß.
(Roland Jordan, November 2019)
Neue Noten im Psalteria-Verlag - 2019In memoriam Norbert Leutschacher
Norbert Leutschacher (1941-2019) Einer, der das Herz der Zuhörer berühren konnte
Sechs Uhr morgens. Halbdunkel. Zitherklänge. Schwingt da nicht ein Engele mit? Ja noch eins und noch eins. Norbert spielt
zum Rorate. Noch liegen kleine Schneekristalle auf unseren Wintermänteln. Und plötzlich, so sanft wie sein Saitenspiel,
geschieht das Wunder: »Die Engelen dö kugelen ganz haufnweis hervor«. Advent in St. Nikolaus.
Bald darauf ... »Es wird scho glei dumpa ... «. »Die Welt ist Klang«, so nennt sich denn der Buchtitel
eines Musikexperten. Norberts Leben war Klang. Und er setzte sich fort in uns Pfarrkindern. Es überrascht deshalb nicht:
Sein umgängliches Wesen fand Anklang. Das Leben ist ein einziger Klangkörper. Jeder hat ihn. Auch die, denen verkehrte Lehrer
einzureden versuchten, dass sie so gar nicht musikalisch seien. Norbert verstand es, die besten Saiten unserer Pfarrgemeinde
zum Klingen zu bringen. So möge sein Nachruf denn im »Dreiklang« (Anm.: so heißt der Pfarrbrief unseres Innsbrucker
Seelsorgeraumes Hötting/St.Nikolaus/Hungerburg) seinen Klangort haben. Es wird nicht lang »dumpa« gewesen sein als
Norbert am 22. August oben ankam. Die Engelen kannten ihn ja schon und begrüßten alt-vertraut ihr St. Nikolauser Lieblingskind.
Aber auch wir herunten, die irdischen Engele-Bengele und Bengele-Engele, ließen uns von ihm gerne in seine Zitherklänge oder im
Pfarrcafé in seine Singsprüche nehmen. Er war eben ein einnehmender Mensch. Am 22. August ist er - im Licht der Ewigkeit
betrachtet, eine halbe Nanosekunde vor uns - heim-gegangen, zurückgekehrt zu seinem Sohn. Damit hat sich seine Lebenswunde,
in Würde getragen, schließen dürfen. Der Volksmusik- und Krippenfreund war in unserer Pfarre eine Schlüsselfigur. Norbert
leitete über Jahrzehnte das Mariensingen am 8. Dezember, war der gute Geist dahinter, dass das Singen der Klagelieder des
Jeremias in der Passionswoche nicht verloren ging. Er war Treue in Person, in seiner Kindheit schon als Ministrant,
späterhin als Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrat, als Mitglied der Katholischen Männerbewegung, als Lektor, Kantor,
Kommunionhelfer, bei den Donnerstag-Abendandachten, bei den Exerzitien im Alltag und in seinem Stammbeisl »Pfarrcafé«.
Und, und, und ... Er, der so viele Dienste für St. Nikolaus tat, war, was alles überwiegt, ein so liebevoll sich sorgender
Ehemann für Annemarie, die wir besonders in dieser schweren Zeit begleitet wissen wollen. Norbert war so fröhlich wie
spirituell auch, so leutselig wie tiefsinnig auch. All das, was man einen lieben Kerl nennt, über den man als Freund, als
Nachbar oder Schwiegerpapa sich freuen kann. Er war so selbstverständlich hilfsbereit, man konnte sich ihn gar nicht anders
vorstellen. Er war geerdet, sein froher Sinn immer den Menschen zugewandt. Zugleich konnte er einfühlsam und kritisch
zugleich über den Glauben reden. Die Krise der Kirche registrierte er, sie tangierte ihn aber nicht in seinen Grundfesten.
Er zeigte uns, was für eine heilsame Wirkung doch der Humor hat. Darin war er einzigartig. Es gibt ja durchaus humorige Leute,
die bei geistigen Fragen aber schnell einmal Aspirin brauchen und es gibt durchaus vergeistigte Leute, die das Lachen verlernt
haben. Humor und Spiritualität waren bei ihm in Freundschaft, die er so gerne teilte, ungeschieden beisammen und das eine
schien das andere zu speisen. Kurzum: Er war ein runder Mensch, eine treue Seele und bei allen sehr beliebt. So stolz hat er
auch immer, im Verein mit Annemarie, von den Kindern erzählt. Er wird die Zither wohl mitgenommen haben und dort oben für
mehr musikalische Abwechslung sorgen (damit nicht immer nur Halleluja gesungen wird, was in einem Münchner-Schwank schon einen
Weiß Ferdl ganz schön genervt hat). Wir freuen uns, wenn Du, lieber Norbert, uns dereinst einmal, wenn wir oben eintrudeln,
uns zum Einstand mit sanften und frohen Zitherklängen empfangen wirst. Pfiat Di! Im Glauben vereint für die St. Nikolauser Pfarrfamilie
Peter Stöger
Stellvertretend für alle (Zither)Freunde von Norbert danken wir Prof.Dr. Peter Stöger für diese treffenden und tröstenden Zeilen!
isolde jordan + harald oberlechner
Passionskonzert - April 2019
Foto: MaLa
Ein berührendes und eindrucksvolles Passionskonzert haben Studierende des Tiroler Landeskonservatoriums den BesucherInnen
der Kirche im Herzen der Stadt (Alte Spitalskirche in Innsbruck) am 11. April 2019 »geschenkt«.
Volksmusik-Studierende aus den Klassen Johanna Dumfart, Otto Ehrenstrasser, Isolde Jordan und Harald Oberlechner
führten - durch eine spannende Zusammenstellung von ganz unterschiedlichen Werken und Instrumentierungen - in die Tiefe der
Passionsgeschichte ein und erschlossen damit einen innigen Zugang zur Aktualität des Lebensschicksals Jesu. Texte von
Margit Jordan, gelesen von Lisa-Marie Hilber (Klasse Hildegard Starlinger) stellten den aktuellen Bezug
der Thematik her.
Eine wunderbare Stunde der Einstimmung auf die Karwoche und der Begegnung mit dem Kern der österlichen Botschaft! Ein ganz
großes Danke an alle Verantwortlichen und Mitwirkenden!
(Msgr. Mag. Jakob Bürgler / Bischofsvikar / Rektor der Spitalskirche) www.dibk.at/kirche-im-herzen-der-stadtKonzertProgramm KonzertFotos