ARCHIV 2010

 
Zithertag in Lingenau, Bregenzerwald - 2010 / Vorarlberg

Workshop »Saitenspiel - Raffele« - 2010 / Innsbruck

Raffelespielertreffen - 2010 / Innsbruck

KaffeeKonzert - Junge Zitheristi - 2010 / Innsbruck

Festival Zither 8 - 2010 / München

Wettbewerbs - Ergebnisse 2010 / Tirol, Österreich, München

Zithertisch von Jan Röhlig: Modell »Innsbruck« - 2010 / Tirol + Sachsen

Ringspitzen von Peter Ziegler - 2010 / Unterhaching bei München

Neue CD von Martin Mallaun - 2010 / St. Johann in Tirol

Neue Noten im Psalteria-Verlag - 2010 / Innsbruck

Öffentliche Prüfungskonzerte 2010 / Salzburg + Innsbruck

Zitherstammtisch 2010 / Innsbruck

Zither im Zoom - 2010 / Innsbruck-Feldkirch-Garmisch

Zither bei den Klangspuren – 2010 / Tirol

In memoriam Martin Antretter - 2010 / Westendorf, Nordtirol


Zithertag in Lingenau/Bregenzerwald

Bild Lingenau 1

Folgender Bericht und noch mehr Fotos finden sich auf der Website des Vorarlberger Volksliedwerkes VVLW www.volksliedwerk-vlbg.at :

Etwas aufgeregt warteten über 50 junge und junggebliebene ZitherspielerInnen mit ihren Zitherlehrpersonen im Musiksaal der MHS Lingenau auf den Beginn des Zitherpodiums. Eine knappe Stunde lang wurde unter Anleitung des Referenten Harald Oberlechner gemeinsam ein Stück erarbeitet, bevor die einzelnen Ensembles mit ihren Lehrern und Lehrerinnen unter der Anleitung der Referenten Harald Oberlechner, Isolde Jordan und Wolfgang Schipflinger intensiv an ihren bereits geprobten und auch neuen Stücken arbeiteten. Interessant verfolgten die ZitherspielerInnen auch den Unterricht anderer Ensembles und nahmen sicher viele Anregungen von dort mit.

Eine Zitherausstellung mit Instrumenten und Zubehör der Fa. Peter Mürnseer, Fa. Meinel und Fa. Wünsche, Notenpräsentationen und eine Reparaturwerkstätte bildeten das Rahmenprogramm. Dieses wurde auch von vielen Interessierten gut angenommen.

Nach den Eindrücken bei verschiedenen Workshops, den unterschiedlichen Zithern und Hackbrettern und Zubehör der ausstellenden Firmen und einem ausgezeichneten Kuchenbuffet hatten wir noch ein großartiges Hörerlebnis beim Abschlusskonzert der Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrern und Lehrerinnen. Beeindruckend war die große Schar von trachtentragenden Schülern und Schülerinnen von Luzia Richter, die auch noch im Vortrag ihrer Stücke überzeugten. Aber nicht minder groß ist auch die Leistung der anderen Gruppen, die aus dem Rheintal, aus Feldkirch, aus Bludenz und aus dem Montafon angereist waren, um sich hier fortzubilden und zu präsentieren. In zwei Blöcken spielten junge Auszubildende und geistig Junggebliebene, die zum Teil in ihrer Jugend Zither gelernt hatten und sich nun wieder verstärkt dem Instrument zugewandt haben.

Im dritten Teil des Konzerts zeigten die Vortragenden des Tages, Harald Oberlechner, Isolde Jordan, Wolfgang Schipflinger und Heinz Nachbauer ihr Können und die verschiedenen Möglichkeiten, die Zither zu spielen. Von der Renaissance bis zur Moderne wurde hier alles geboten und auf verschiedenen Zithermodellen wie einer besonderen Form der Altzither und der bekannten Harfenzither wurde in gekonnter Weise musiziert. Dabei wurde vom Ehepaar Jordan/Oberlechner auch noch mit Altflöte und einem speziell hergerichteten Kuhhorn zur Zither gespielt. Es war für alle ein beeindruckendes Erlebnis, dass a) das Zitherspielen doch wieder von so vielen erlernt und gepflegt wird und b) von den Lehrern und Lehrerinnen ein solcher Ohrenschmaus geboten wurde.

Der Obmann der Musikschule Bregenzerwald, Dr. Gottfried Feurstein, dankte besonders den Verantwortlichen Luzia Richter (MS Bregenzerwald) und Anita Frühwirth (Vlbg. VolksLiedWerk), für diesen Tag, ebenso dem Vlbg.Musikschulwerk und den Sponsoren - Pfanner Fruchtsäfte, Amann Kaffee und der Raika Bregenzerwald und den Helferinnen in der Küche, die für das leibliche Wohl sorgten.

Ziel dieses Zithertages war die Weiterbildung der im Land tätigen Zitherlehrpersonen, um die Qualität ihres Unterrichts zu verbessern, neue Ideen zu entwickeln, Tipps für die Gestaltung ihres Unterrichts zu bekommen und die Freude am Spiel dieses besonderen Instrumentes erfolgreich weiterzuvermitteln. Diese Fortbildung wurde in Kooperation mit der Musikschule Bregenzerwald, dem Vlbg.Musikschulwerk und des Vlbg.VolksLiedWerks veranstaltet.
(Hannes Riesch, 2010)

Fotos Zithertag Lingenau, Bregenzerwald
Presse Zithertag


Workshop »Saitenspiel und Raffele«

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Nach großem Interesse im Vorfeld traf man sich am Samstag, 30. Jänner 2010, im Tiroler Landeskonservatorium. Auch wenn die Grippe ein paar Teilnehmer gezwungen hatte, kurzfristig abzusagen, waren doch einige Interessierte aus nah und fern gekommen: Studentinnen des Mozarteums/Innsbruck und des Mozarteums/Salzburg, Musiklehrerinnen aus Salzburg, Vorarlberg und Tirol, musikalische Ehepaare aus Innsbruck und München.

Am Beginn des Workshop stellten Monika Prantl und Gernot Niederfriniger ihre Instrumente und ihre bisherige musikalische Arbeit überblicksmäßig vor. Da erklang ein »nachgebautes« Scheitholt ebenso wie ein zweisaitiges zweichöriges Raffele mit Bordunsaiten, anhand derer Gernot eindrucksvoll demonstrierte, wie die ursprüngliche Bordunspielweise am Raffele geklungen haben mag. Dreistimmiges, akkordisches Spiel - wie heute meist zu hören - ist wohl sehr viel später entstanden. Monika erzählte aus ihrer praktischen Arbeit an der Musikschule, wo sie ca. sechs Jahre alten Kindern anhand des Saitenspiels musikalische Grundkenntnisse (Noten, Rhythmus) und das Musizieren auf dem kleinen Saiteninstrument vermittelt. Diesem kurzen Referatteil folgte ein äußerst anregender Tag mit abwechselnden Raffele- und Saitenspieleinheiten, Informationen zu den Instrumenten (wo kann man ein Raffele/Saitenspiel kaufen/selbst bauen) und zur Literatur. Gernot hat extra für die Seminarteilnehmer ein Heft mit Übungen und Stücken zusammengestellt, das neben dreistimmigen Raffelestückln auch ein- und zweistimmige Bordunstücke enthält. Monika Prantl hatte zwei Bände mit saitenspiel-tauglichen Stücken dabei, auf ihren Musikschulgebrauch zugeschnitten, also voll von kindgerechtem Spielmaterial.

Mit ganz vielen Anregungen, was einerseits die elementare musikalische Arbeit mit Kindern und andererseits das mitreißende, schwungvolle Musizieren am - oft unterschätzten - Raffele betrifft, ließen wir den Workshop ausklingen mit einem gemütlichen Raffelespielertreffen im Höttinger Burenwirt. (ij, 2010)

Fotos Workshop

Workshop »Saitenspiel und Raffele«
Samstag, 30. Jänner 2010, ab 9.30 Uhr
bis ca. 18.00 Uhr
Innsbruck, Tiroler Landeskonservatorium
Kurszimmer 2 (2. Stock)

Zu den Referenten
Monika Prantl
aus Inzing/Nordtirol.
Bildhauerin und Musikschullehrerin (Zither, Blockflöte).
Ausbildung an der Schule für gewerbliche Holzbildhauerei in Elbigenalp/Lechtal und am
Tiroler Landeskonservatorium (bei H. Oberlechner, I. Jordan, W. Schreiner).
Unterrichtstätigkeit an den Musikschulen Zirl (A) und Garmisch-Partenkirchen (D).
Publikation »Note für Note… Schritt für Schritt Noten lernen, eine Spiel- und Malmappe« im Psalteria Verlag Innsbruck.
Monika Prantl ist unseres Wissens die einzige (Zither)Lehrerin an einer Tiroler Musikschule, die derzeit im Rahmen der sogenannten »MGA«- Musikalischen Grundausbildung - mit einer Saitenspiel-Kindergruppe arbeitet – und das – nach anfänglicher Skepsis – mit großer Zustimmung von seiten der Eltern und der Musikschulleitung (und der Kinder natürlich!!).
Das Saitenspiel ist ein kleines elementares Saiteninstrument ohne Griffbrett, Tonumfang c’ bis d’’ + Unterquint g.

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Gernot Niederfriniger
aus Mals/Südtirol.
Musikschullehrer (Zither, Harfe, Hackbrett, Diatonische Harmonika)
Studierte Zither und Blockflöte am Tiroler Landeskonservatorium (bei H. Oberlechner und W. Schreiner).
Unterrichtstätigkeit an der Musikschule Oberer Vinschgau (I).
War vier Jahre Volksmusikpfleger in Südtirol, ist Juror beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck.
Zahlreiche Veröffentlichungen (Transkriptionen Alter Musik im Psalteria Verlag Innsbruck; Volksmusik – für Zither, Saitenmusik, Raffele, Schwegel – in Ausgaben des Instituts für Musikerziehung Bozen).
Neben den ohnehin zahlreichen Instrumenten, die Gernot Niederfriniger beherrscht und unterrichtet, sind auch noch Schwegel, Raffele und Okarina seine ständigen Begleiter.
Gemeinsam mit Martin Moriggl (Gitarre) ist er als Obervinschger Raffelemusi bekannt, eingeladen wurde er bereits bei zahlreichen Seminaren, Volksmusikveranstaltungen und Fernsehsendungen.

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Raffelespielertreffen

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Im Anschluss an den Workshop »Saitenspiel und Raffele« im Tiroler Landeskonservatorium traf man sich am Samstagabend, 30. Jänner 2010, im urgemütlichen Burenwirt in Innsbruck/Hötting. Aus dem Raum Innsbruck waren einige Raffelespieler gekommen, um Stücke aus ihrem Repertoire zum besten zu geben. Da ein/e Raffelespieler/in eine/n Begleiter/in braucht, liegt es nahe, sich im Familienkreis nach jemandem Passenden umzusehen. So ist es nicht verwunderlich, dass sämtliche anwesenden Raffelespieler mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin nicht nur musikalisch, sondern auch familiär verbandelt sind. Es waren an diesem Abend zu hören: die Ehepaare Heinz (Raffele) & Elfi (Begleitgitarre) Stecher und Gerlinde (Raffele) & Lois (Begleitgitarre) Nocker sowie Christian (Raffele) und Mario (Zither) Baldauf (Vater und Sohn). Abwechselnd spielten sie aus ihrem Repertoire, das anonyme traditionelle Volksmusik, Stücke des legendären Zither- und Raffelelehrers Peter Hornof (Vorgänger von Peter Suitner am Innsbrucker Konservatorium) und Musiziergut der weltgereisten Engel-Familie umfasst. Ein besonderes Highlight war der Beitrag von Gernot Niederfriniger, der an diesem Tag den Raffeleworkshop geleitet hatte. In unverwechselbarer Manier, rhythmisch akzentuiert und schwungvoll locker spielte er alte Bordunstücke und schmissige Polkas, begleitet von Harald Oberlechner (Gitarre). Monika Prantl demonstrierte das ebenfalls beim Workshop behandelte »Saitenspiel«, ein elementares Saiteninstrument für den musikalischen Frühunterricht, anhand einiger Stücke. Dass dann noch ein Überraschungsgast mit einer ungarischen Zither und einer Epinette aus Frankreich (beides Verwandte »unseres« Raffeles) hereinschneite, machte den Abend perfekt. Fortsetzung folgt!!
(ij, 2010)

Fotos Raffelespielertreffen


KaffeeKonzert - Junge Zitheristi

Bild Elisabeth Wagner aus Hopfgarten

Das diesjährige KaffeeKonzert stellte wiederum junge Zitheristi in den Mittelpunkt oder besser gesagt aufs kleine feine Podium im Exlkeller des Innsbrucker Gasthofes Löwenhaus. Waren 2009 ausschließlich Zitherensembles dabei, gab es diesmal fast ausnahmslos solistische Beiträge zu hören. Bewusst vor einigen musikalischen Wettbewerben angesetzt (Prima la Musica/Tirol und 4. Internationaler Wettbewerb/München), war das KaffeeKonzert einmal mehr ein geeigneter Rahmen, das Zithern - ohne Zittern - in entspannter Atmosphäre zu präsentieren.
Diesmal dabei:
Jasmin Anibas und Elisabeth Wagner (Musikschule Hopfgarten, Lehrer: Wolfgang Schipflinger)
Magdalena Pedarnig (Musikschule Lienzer Talboden, Lehrerin: Erna Bodner)
Ines und Julia Egger (Musikschule Hall, Lehrerin: Johanna Buchegger)
Maria Gärtner und Priska Wahrstätter (Mozarteum/Standort Innsbruck, Lehrer: Isolde Jordan und Harald Oberlechner)

Sonntag, 21. Februar 2010
16.00 Uhr
Innsbruck, Gasthof Löwenhaus, Exlkeller
Kaffee-Konzert - Junge Zitheristi
mit Teilnehmern des Wettbewerbs Prima la Musica und Studierenden des Tiroler Landeskonservatoriums und des Mozarteums

KonzertProgramm
Fotos Kaffeekonzert


Festival Zither 8

Bild Georg Glasl,
künstlerischer Leiter des Zitherfestivals

Das Zitherfestival in München ist d e r große Treffpunkt für alle, die sich rund um die Zither interessieren. Alle zwei Jahre und nunmehr zum achten Mal fand dieses Großereignis statt, der Veranstaltungsreigen konzentrierte sich auf das Gasteig in München, ein Konzert fand im Deutschen Museum statt. Im Vorfeld, diesmal genau eine Woche vor dem Festival Zither 8, wurden in einem dreitägigen internationalen Wettbewerb junge (Ernst-Volkmann-Preis) und ganz junge (Nachwuchsförderpreis) Preisträger ermittelt, die sich beim Festival präsentieren durften. Was sonst noch alles geboten wurde: viel..., u. a. ein Werkstattgespräch, bei dem neue Projekte für junge Zitherspieler (Projekt Klangfarben von Martin Mallaun, www.klangfarbenprojekt.at) bzw. innovative Wege der Präsentation der Zither in Grundschulen (zither moves mit Irmengard Auer und Steffen Hempel, www.zither-moves.de) vorgestellt wurden. Genreübergreifendes war zu hören und zu sehen: die Zither als Teil der Band eines Liedermachers - Reinhilde Gamper & Dor Doggi Sing’; die Zither als Part einer szenischen Lesung - »Die Hin- und Herrichtung des Andreas Hofer« mit Georg Glasl & Georg Kaser; eine vielschichtige »Nacht der Idyllen« mit Konzerten, die von Theaterperformance und Videoinstallation ergänzt wurden. Neben Alter Musik (Barockensemble I Zefiretti), Weltmusik (Rosalyn Sabo & »Luftmentschn«), Klassik (Zitherorchester München Pasing »zithierte« Musik u.a. von Schubert und Grieg) und Salonmusik (mit Christoph Schwarzer) war wie immer die Neue Musik (u.a. gab es eine Personale des Komponisten Wilfried Hiller) mit zahlreichen Uraufführungen (z.B. die Pflichtstücke des internationalen Wettbewerbes) ein Schwerpunkt dieser Veranstaltung. Und: Neben renommierten Zitheristen wie Georg Glasl und Christoph Schwarzer traten wieder zahlreiche junge Zithersolisten und Ensembles (z.B. Studierende aus Graz, Innsbruck, München und Salzburg) auf. Und das ist bei weitem nicht alles, was an diesem Wochende geboten wurde, das Gesamtprogramm findet sich hier: www.zither8.de.

Während des Festivals fand ein Workshop für junge Zitheristen statt, der auch Zitherlehrern offenstand, sowie eine eintägige große Ausstellung am Samstag (Instrumentenbau, Verlage, Zubehör).

Diesmal aus Tirol dabei: Reinhilde Gamper, Martin Mallaun, Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums und des Mozarteums/Standort Innsbruck.
Ausstellung: u.a. Psalteria Verlag Innsbruck und Zitherbau Mürnseer Kitzbühel.

Wochenende 26.-28. März 2010
München, Gasteig
Festival Zither 8
Ausstellung-Konzerte-Workshop und...und...und
www.zither8.de


Wettbewerbs-Ergebnisse 2010

Bild Magdalena Pedarnig aus Osttirol und ihre Lehrerin
Erna Bodner waren heuer überall erfolgreich dabei (Landeswettbewerb + Bundeswettbewerb Prima la musica/Österreich; Nachwuchsförderpreis/München
und last but not least beim
Alpenländischen Volksmusikwettbewerb/Innsbruck)

Im Frühjahr 2010 fanden gleich mehrere Wettbewerbe statt, bei denen junge Zitheristi ihre Kunst präsentierten: zunächst einmal der österreichischen Wettbewerb »Prima la musica«, der zuerst auf Landesebene und dann auf Bundesebene ausgetragen wird und diesmal u.a. solistischen Zitherspielenden, Volksmusikensembles (neu!) und gemischten Besetzungen offenstand. Die neue Wertung Volksmusik fand nur auf Landesebene statt und förderte gezielt die Saiteninstrumente. Bedingung war nämlich, dass bei den Ensembles (ab drei Spielern) mindestens zwei Saiteninstrumente mitzuwirken haben. Hier die Ergebnisse, die das hohe Niveau widerspiegeln:

Landeswettbewerb Prima la musica 2010, Zither solo
Zweiter Preis mit gutem Erfolg: Katharina Erlacher (Südtirol), Elisabeth Wagner, Jasmin Anibas (beide Nordtirol)
Erster Preis mit sehr gutem Erfolg: Laura Mayrhofer, Mara Vieider (beide Südtirol), Sarah Singewald, Ines Egger, Julia Egger (alle Nordtirol)
Erster Preis mit ausgezeichnetem Erfolg: Andreas Bergmeister (Südtirol), Magdalena Pedarnig (Osttirol)

Landeswettbewerb Prima la musica 2010, Volksmusikensemble (mit Zither)
Zweiter Preis mit gutem Erfolg: »Mia Via« mit Greta Schermer (Zither, Nordtirol)

Bundeswettbewerb Prima la musica 2010, Zither solo
Erster Preis mit ausgezeichnetem Erfolg: Andreas Bergmeister (Südtirol), Magdalena Pedarnig (Osttirol)

Rein solistisch ausgeschrieben und für alle Nationen offen war der 4. Internationale Wettbewerb in München. Die Unter-18-Jährigen spielten um den Nachwuchsförderpreis, ab dem 18. Lebensjahr war man beim sogenannten Ernst-Volkmann-Preis dabei. Erstmalig in der Geschichte des Ernst-Volkmann-Wettbewerbes wurde der erste Preis vergeben, und zwar gleich an zwei Solisten. Besonders auffallend an beiden Wettbewerben war das breite hohe technische und künstlerische Niveau der Teilnehmer.

Ernst-Volkmann-Preisträger 2010
1. Preis: Janja Brlec (Slowenien) und Johannes Rohrer (Österreich/Steiermark)
3. Preis: Tinka Budic (Slowenien)

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Janja Brlec
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Johannes Rohrer
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Tinka Budic

Nachwuchsförderpreis 2010
Tanja Loncar (Slowenien)

Bild Tanja Loncar

Termine und Infos

4.-12. März 2010
St. Johann/Tirol
Landeswettbewerb Prima la musica
4.-5. März: Sonderwertung Volksmusik-Ensemble
12. März: Wettbewerb Zither solo
detaillierte Infos: www.tmsw.at

Wochenende 19.-21. März 2010
München, Gasteig
4. Internationaler Wettbewerb für Zither
Ernst-Volkmann Preis: 19./20. März 2010
Nachwuchsförderpreis: 21. März 2010
öffentliche Wertungsspiele
detaillierte Infos: www.zither8.de

12.-23. Mai 2010
Feldkirch
Bundeswettbewerb Prima la musica
Samstag, 15. Mai: Wettbewerb Zither solo
detaillierte Infos: www.musikderjugend.at


Zithertisch von Jan Röhlig: Modell »Innsbruck«

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Ein Tischetest im Sommer 2009 war der Auslöser für so manche kleine und größere Neuerung auf dem Zithertischesektor. So waren wir – Harald Oberlechner und Isolde Jordan – mit dem Tisch von Jan Röhlig zwar klanglich sehr zufrieden, haben aber sofort nach dem Test begonnen, uns Gedanken zu einer neuen Form des Tisches zu machen. Jan Röhlig ist nun sehr kooperativ auf unsere Vorschläge eingegangen und es ist ein Tisch entstanden, der einige positive Aspekte vereint, zuerst natürlich die Röhlig’sche Resonanzplatte selbst, nun allerdings in leichter Schrägneigung und neuer Form (Platz für Noten zum Drauflegen). Die vier Tischbeine befinden sich an den äußersten Rändern (klares modernes Design). Der Tisch ist zerlegbar und in schwarz oder natur erhältlich.

Neugierig geworden??
Mehr dazu + einige Bilder auf der Website von Jan Röhlig: www.saite-by-saite.com
(ij, 2010)


Ringspitzen von Peter Ziegler

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Sie kursieren ja nun schon einige Zeit, besonders unter Konservatoriumsstudenten, die »Bastelringe« mit Kunststoffplektren und Gummiringen, die dank Federung und Material für einen vollen und nebengeräuscharmen Ton sorgen. Der junge Zitherbauer Peter Ziegler aus Unterhaching hat nun die Idee von Harald Oberlechner aufgegriffen und das System »Plektronring« in vielerlei Hinsicht überdacht und verfeinert. Der Ring präsentiert sich nun natürlicher (Ziegler bearbeitet für seine Ringspitzen Rentierhorn, Büffelhorn und Kokosnussschalen), benutzerfreundlich (genaue Anpassung des Ringteiles durch Ziegler selbst, Tipps zum Handling - siehe auch die pdf-Datei am Ende dieses Artikels; die praktische Zange zum Aufziehen der Gummiringe wird mitgeliefert!) und klanglich raffiniert (unterschiedliche Ringspitzen für unterschiedliche klangliche Ergebnisse; spezielle Form für optimales Wechselschlagspiel).
Das Projekt Ringspitzen ist jetzt schon recht ausgereift, speziell was die Form des Plektrons betrifft. Auch wenn sich noch an Details experimentieren lässt und die Haltbarkeit der Materialien noch einer Langzeitprüfung unterzogen werden müssen, kann man jetzt schon sagen: Das ist eine sehr erfreuliche Weiterentwicklung, mit der sich sehr gut arbeiten (also spielen) lässt und die zu einem durchaus fairen Preis zu erstehen ist. Vor allem für Spieler, die bereits mit Kunststoffplektren Erfahrung haben, empfehlenswert, aber auch für alle anderen, die gerne einmal was Neues probieren wollen.
Übrigens: Der Ring eignet sich sowohl für die traditionelle Spielweise als auch für den sogenannten Wechselschlag.
(ij 2010)

Anleitung/Handling für die Ziegler-Ringspitzen (pdf-Dokument)
Kontakt (Website von Peter Ziegler): www.zupfinstrumentenbau.de


Neue CD von Martin Mallaun: »Omonéro« - Zither solo

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Martin Mallaun hat ja schon mehrfach aufhorchen lassen, sei es mit seiner ersten Solo - CD »zwischen steinen« mit Alter und Neuer Musik - hochgelobt und preisgekrönt in Presse und Rundfunk, sei es als engagierter Lehrer, der sich mit seinen Schülern besonders kreativ und einsatzfreudig zeigt, sei es als ambitionierter und sensibler Solist und Ensemblemusiker, der stets neue Herausforderungen sucht und findet.

Permanent ist er auf der Pirsch nach neuen Stücken für sein Instrument und scheut keineswegs die Kontaktaufnahme zu komponierenden Zeitgenossen. Letzteres hat sich nun in einem neuen Tondokument niedergeschlagen, das am 8. Juni 2010 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Präsentation fand in prominentem Rahmen statt und zwar als Teil der Reihe »Café Klangspuren« im Innsbrucker Café Central. (Die »Klangspuren« sind ein großes Tiroler Festival für Neue Musik, bei dem Martin Mallaun übrigens im September 2010 noch zweimal zu hören sein wird.) Wolfgang Praxmarer, Tiroler Lautenist und langjähriger Leiter der so genannten »Ernsten Musik« des ORF Tirol, gestaltet diesen einmal im Monat stattfindenden Abend und widmet sich dabei verschiedensten Themen der Neuen Musik. Im Juni war also die neue CD »Omonéro« der Anlass, gemeinsam mit Martin Mallaun und Manuela Kerer, einer jungen erfolgreichen Südtiroler Komponistin, über Neue Musik für Zither zu plaudern. In lockerer Atmosphäre konnte man einiges zur Entstehungsgeschichte der Werke (Kerer zu ihrem neuen Stück Omonéro: »Ich hab die Zither schon ein bisschen gequält«) und die interpretatorische Arbeit erfahren (Mallaun: »Zuerst bin ich schon erschrocken, ich hab dann mehr Zeit gebraucht als sonst...«) und einige Kostproben hören: Neue Musik zum An- und Begreifen, in unterhaltsamer und anregender Weise präsentiert.

Dabei stellte sich heraus, dass die Kompositionen dieser CD unterschiedlicher nicht sein können, ein großes Plus dieser neuen Produktion. Denn – wie auch immer man zu Neuer Musik allgemein oder zu einzelnen Stücken im Besonderen stehen mag – langweilig und gleichförmig klingt es hier nie. Da ist zunächst »Logbuch« von Leopold Hurt, ein dreisätziges Werk, dem man anmerkt, dass da nicht nur ein erfahrener Komponist, sondern auch ein exzellenter Zitherspieler an der Arbeit war, einer, dem das Instrument durch und durch vertraut ist. »Logbuch« überrascht mit Mikrotonalität und neuen Spieltechniken und wirkt improvisatorisch motiviert.

Eine Klangstudie, eher aufzählend als sich entwickelnd, sind die neun Sätze von Dieter Schnebels »Sammelsurium«, eine Komposition, die sich auch – wenn auch nicht nur – über die Sprache wesentlich erschließt. Satzbezeichnungen wie z.B. »Auf! (beginnend)«, »so oder so (fragend)«, »vielleicht... (überlegend)« und »ja! ja! ja! (bestätigend)« helfen sowohl dem Musiker als auch dem Hörenden.

Franz Hautzingers »kleine Göttermusik« begleitet eine Entstehungsgeschichte mit Umwegen. Hautzinger, der als Komponist und Interpret (an der Trompete) bekannt ist für seine komplexen Kompositionen, suchte ursprünglich auch bei der Zither Neues, wollte zunächst ein noch nie da gewesenes Obertonspektrum zum Klingen bringen, hat sich dann aber vollends von dieser Idee verabschiedet, um die Zither ganz elementar zu behandeln. Die sieben Sätze (Göttertisch, Göttertrank, Götterspeise...) bestechen mit meditativer Schlichtheit, bilden eine Klangsskulptur, gleichsam einen Ruhepol in der Mitte von »Omonéro«. Danach folgt tatsächlich »Impresa Omonéro« von Manuela Kerer, das titelgebende Stück also. Darin ist laut Kerer alles verpackt, was sie und Martin Mallaun dem Instrument zu entlocken vermögen: feinste Abstufungen, verschiedenstes Klopfen, Kratzen, differenziertes Spiel mit Obertönen, alles diffizilst durchkomponiert und genauestens notiert. Dabei ist alles »nur« ein Spiel (wie sich Mallaun beim Einstudieren immer wieder gesagt hat), nämlich die Nachzeichnung der Ereignisse und Emotionen beim »Schwarzer Peter«-Spiel (= omo néro). »Ziehen hinterfotzig«, »Paare ablegen hinterrux«, ja, das kommt einem schon bekannt vor...

Den Schlusspunkt bildet »Ein Saitenspiel« von Georg Friedrich Haas, einem renommierten österreichischen Komponisten. Durch Umstimmen der Zither entstehen mikrotonale Strukturen, die mit den reinen Klängen der Obertonreihe kontrastieren und verschmelzen.

Martin Mallaun wird mit seiner Zither, »seinen« Komponisten und deren Kompositionen ganz eins, immer spürt und hört man Hingabe und Authentizität. Ja, und Zither-Spielen kann er zweifelsohne, es klingt alles natürlich und selbstverständlich (und einfach ist da garantiert nichts).

Dass diese CD eine rundum gelungene Produktion darstellt, ist neben Mallauns Zitherkunst auch seinen kongenialen Partnern Wolfgang Praxmarer (Aufnahmeleitung) und Jürgen Brunner (Tontechnik) zu verdanken. (ij 2010)

Eckdaten
»Omonéro«
Neue Musik
Martin Mallaun, Zither solo
18 Euro
Martin Mallaun, Hirzingerweg 32, A-6380 St. Johann in Tirol,Tel.: 0043 (0)5352 / 61502
martin.mallaun@uibk.at

Webtipps
www.martinmallaun.com
www.klangspuren.at


Neue Noten im Psalteria-Verlag Innsbruck / 2010

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H. OBERLECHNER
Easy & Busy (Schwierigkeitsgrad 2 - 4)
Exercises und Tunes für Zither
30 Vorübungen und 15 Stücke
mit Begleitstimme (Zither 2) und Playalong CD (!!)
Preis : 19.00
Verl.Nr.: PS KS 6

www.psalteria.at


Öffentliche Prüfungskonzerte 2010

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Christina Maurer
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Angelika Klingler

Zwei junge Zitherspielerinnen beendeten im Sommersemester 2010 ihr Studium und waren in öffentlichen Prüfungskonzerten zu hören.
In Salzburg beschloss Christina Maurer aus Wagrain ihre pädagogische Ausbildung im Bereich Volksmusikinstrumente. Sie erlangt damit den akademischen Grad Bachelor und die Qualifikation, Zither und Hackbrett an Musikschulen zu unterrichten.
In Innsbruck beendete Angelika Klingler aus Breitenbach bei Wörgl ihr Konzertfachstudium. Beide Musikerinnen verabschiedeten sich mit einem anspruchsvollen und vielseitigen Programm, das sich von Alter (z.B. Barockmusik von Gaspar Sanz) bis Neuer Musik (z.B. »Bruegheliana« von Enjott Schneider), von jazzigen Kompositionen (von Harald Oberlechner) bis zur Volksmusik erstreckte; sehr erfreulich das hohe pädagogische und künstlerische Niveau!!

Prüfungstermine

Montag, 14. Juni 2010
ab 9.00 Uhr
Salzburg, Mozarteum
IGP-Prüfungen (Lehrbefähigung) der Fachgruppe Volksmusikinstrumente
u.a. Christina Maurer, Zither

Mittwoch, 16. Juni 2010
17.00 Uhr
Innsbruck, Saal des Tiroler Landeskonservatoriums
Diplom-Prüfungskonzert
Angelika Klingler, Zither


Zitherstammtisch 2010

Bild Fabian Steindl aus Kärnten

Es hat sich gut bewährt, den Stammtisch neu zu »programmieren«, also jedes Mal einem bzw. mehreren Zitherspielern oder einer Gruppe die Gelegenheit zu geben, sich mit einem ca. halbstündigen Programm vorzustellen.
Im Jahr 2010 gestalteten folgende Solisten bzw. Ensembles das sogenannte »einlosn um siebene«:
Februar: Roland Jordan, Zithersolist aus Innsbruck
März: Maria Gärtner (Sachsen), Studentin am Tiroler Landeskonservatorium
April: Die Zitherzwillinge Ines und Julia Egger aus Absam
Mai: Norbert Leutschacher (Zither, G’schicht’n und Lieder) aus Innsbruck
Juni: Fallbachmusig (Isolde Jordan, Zither + Blockflöte; Harald Oberlechner, Zither und Matthias Soier, Kontragitarre) aus Innsbruck/Achenkirch
September: Roland Jordan, Zithersolist aus Innsbruck
Oktober: Fabian Steindl (Kärnten), Student am Tiroler Landeskonservatorium
November: Norbert Leutschacher und Harald Oberlechner (beide aus Innsbruck/St. Nikolaus)

jeden zweiten Mittwoch im Monat, ab 18.30 Uhr
Innsbruck, Burenwirt (Hötting, Dorfgasse 9)
Zitherstammtisch, »einilosn um siebene« (ab 19.00 Uhr)
Winterpause im Dezember, Sommerpause Juli/August

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Zither im Zoom – 2010

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Maria Gärtner-Zitherstudentin/Innsbruck
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Bernadette Ober-Zitherstudentin/Salzburg

Ein Zither im Zoom – Abend im März stand ganz unter dem Zeichen des bevorstehenden 4. Internationalen Wettbewerbes (München). Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums und des Mozarteums Salzburg spielten Auszüge aus ihren Programmen, auch das Pflichtstück »Bruegheliana« von Enjott Schneider kam zu Gehör. Alle fünf Solisten (Maria Gärtner/Sachsen, Angelika Klingler/Tirol, Christina Maurer/Salzburg, Bernadette Ober/Salzburg und Johannes Rohrer/Steiermark) genossen hörbar die unterstützende Akustik des Konservatoriumssaales und hätten sich für ihr bravouröses Spiel mehr Publikum verdient.

Zwei weitere Zither im Zoom – Veranstaltungen waren dem Austausch Konservatorium - Musikschulen gewidmet, diesmal ging die »Tour« über die Tiroler Grenzen. Im Juni besuchte das Ensemble 55er Partie die Musikschule Feldkirch, wo Zither- und Hackbrettschüler von Michael Gapp (Musikschule Feldkirch) und Doris Matula (Musikschule Hard) mitwirkten. Im Juli wurde in Garmisch-Partenkirchen gezithert, gemeinsam mit dort beheimateten Zither- und Saitenspiel-Schülern aus der Klasse von Monika Prantl. Erfreulich, dass auf diese Weise der Kontakt zwischen Konservatorium und Musikschulen bzw. deren Lehrern erhalten bleibt und Studenten und Musikschüler ein bisschen was voneinander hören und erfahren. Und nebenbei eine feine Gelegenheit, einen »Haufen« junger Zitherspielender mit abwechslungsreichen Programmen zu erleben!

Termine

Montag, 15. März 2010
19.30 Uhr
Innsbruck, Konservatorium, Saal
Zither im Zoom
mit Teilnehmern des 4. internationalen Wettbewerbs/München (Studierende des Tiroler Landeskonservatoriums und des Mozarteums)

Samstag, 19. Juni 2010
18.00 Uhr
Feldkirch, Musikschule
Konzert »Zither im Zoom«
Mitwirkende: 55er Partie (Tiroler Zitherstudenten und Musikschüler), Michael Gapp und Vorarlberger Zitherschüler
Konzertprogramm (pdf)
Fotos Konzert

Sonntag, 4. Juli 2010
11.00 Uhr
Garmisch-Partenkirchen, Musikschule
Zither im Zoom – Matinée
Mitwirkende: 55er Partie (Tiroler Zitherstudenten und Musikschüler), Monika Prantl und Zither- und Saitenspielschüler aus dem Raum Garmisch-Partenkirchen
Konzertprogramm (pdf)
Fotos Konzert


Zither bei den Klangspuren

Bild Martin Mallaun

Die Zither war bei den Klangspuren 2010 zwar nicht erstmalig dabei, aber heuer wurde ihr außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Christoph Dienz - als Komponist und Zitherspieler in den vergangenen Jahren schon mehrmals vertreten - konnte man diesmal an der Zither im Ensemble (Hackbrett, Zither, Gitarre, Kontrabass + Perkussion, also in fast klassischer Stubenmusik-Besetzung!) mit einer Uraufführung und im Gespräch mit Wolfgang Praxmarer, dem langjährigen Leiter der E-Musikabteilung des ORF Tirol, erleben. Dienz – eigentlich Fagottist und Komponist – hat vor einigen Jahren die Zither für sich entdeckt und entlockt ihr treibende Beats und schräge Sounds mittels Loop-Generator, solistisch und in verschiedensten Formationen.

Nachdem Martin Mallaun seine neue CD »Ómonero« bereits beim Café Klangspuren im Juni vorstellen durfte, indem er gemeinsam mit Moderator Wolfgang Praxmarer und der Komponistin Manuela Kerer über die Herangehensweise von Komponisten an die Zither reflektierte und mehrere Stücke anspielte, brachte er in Grafenast/Hochpillberg Werke von Franz Hautzinger, Manuela Kerer und Georg Friedrich Haas zu Gehör; sein Auftritt folgte auf eine Pilzwanderung mit dem renommierten Komponisten Friedrich Cerha, der übrigens immer noch (Jahrgang 1926 !) musikalisch höchst aktiv ist: Im Rahmen der Klangspuren wurde ein Quintett für Oboe und Streichquartett von ihm uraufgeführt.

Zu guter letzt war in Innsbruck im gut besuchten Konservatoriumssaal ein Konzert für Zither und Streichorchester zu hören, eine Uraufführung des Tiroler Komponisten Franz Baur. Martin Mallaun war der Solist dieses dreisätzigen Werkes, das sich in Form und musikalischem »Material« an klassischen Vorbildern orientiert und trotzdem – nicht zuletzt der Zither wegen – neues Terrain beschreitet. Das Zitherkonzert war eingebettet in Kompositionen für Streichorchester aus Russland (Russland - ein Schwerpunkt der diesjährigen Klangspuren) und den fulminanten Schlusspunkt dieses Abends (Alfred Schnittke: Concerto grosso Nr. 1). Die Zither war erfreulicherweise eingebunden ins gesamte hochkarätige Festival, was sich nicht zuletzt auch in einem Blog zum Thema Zither niederschlug, und … wer telefonisch Klangspuren-Karten reservieren wollte, wurde mittels Zitherklängen beim Warten unterhalten. (ij, 2010)

www.klangspuren.at
www.dienz.at
www.www.martinmallaun.com

Termine

Dienstag, 8. Juni 2010
19.00 Uhr
Innsbruck, Cafe Central
»Cafe Klangspuren«
Wolfgang Praxmarer im Gespräch mit Manuela Kerer und Martin Mallaun
Themenkreis: Neue Musik, Neue Musik für Zither, Neue Zither-CD mit neuer Musik, Live-Hörproben

Sonntag, 12. September 2010
10.00 Uhr
Hochpillberg/Schwaz, Hotel Grafenast
Pilzwanderung, Zitherkonzert und Mittagessen
Friedrich Cerha - Komponist, Pilzwanderung & Martin Mallaun - Zither

Dienstag, 21. September 2010
20.00 Uhr
Kultur- und Veranstaltungszentrum KiWi, Absam (Dörferstraße 57)
Film, Musik und Gespräch
u.a. mit Christoph Dienz, Zither

Samstag, 25. September 2010
20.00 Uhr
Innsbruck, Konservatoriumssaal (Paul-Hofhaimer-Gasse 6)
Konzert mit dem Orchester der Akademie St. Blasius
Solisten: Martin Mallaun - Zither, Monika Grabowska - Violine,
Anja Schaller - Violine, Michael F. P. Huber - Präp. Klavier, Cembalo
Dirigent : Karlheinz Siessl


In memoriam Martin Antretter

Bild Martin Antretter

Martin Antretter wurde am 9. 1. 1931 in Westendorf geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. In den frühen Nachkriegsjahren arbeitete er hauptberuflich zwar noch als Holzknecht, schlug dann allerdings eine Laufbahn als Berufsmusiker ein. 1973 heiratete er und gründete eine Familie, aus der 3 Kinder hervorgehen.
Schon als junger Bub erlernte Martin das Zitherspiel von Karl Rietzler, dieses Instrument sollte später seine musikalische Laufbahn prägen. In den 50er Jahren stand allerdings auch ein anderes Instrument – die Klarinette – im Vordergrund. Neben seiner Mitwirkung in der Musikkapelle spielte Antretter in diversen Tanzmusik-Formationen.
Schon 1951 ergab sich der erste Auslandsauftritt mit TV-Aufnahmen (gemeinsam mit der Gruppe Sophie Wilhelm) in London.
Von 1953 - 1958 bestand das legendäre Salvenberg Trio, das Martin Antretter (Zither, Klarinette) gemeinsam mit Karl Rietzler und Jakob Oberhauser bildete. Die Besetzung mit Kontragitarre, Harmonika und Zither/Klarinette sowie die anspruchsvollen und schwungvollen Stücke sind Kennern auch heute noch in Erinnerung. Bekannte Stücke wie z.B. die »Spielhahnpolka« oder »Auf der Kalbei-Alm« gehen auf diese Zeit zurück und wurden von Antretter komponiert.

Bild Salvenberg Trio

Von 1958 – 1969 war Martin Antretter abwechselnd im bekannten Kufsteiner »Auracher Löchl« sowie im Amsterdamer Cafe »Zirbelstube« (während der Wintersaison) engagiert.
In den frühen Siebzieger Jahren wirkte Martin Antretter gemeinsam mit Fritz Koch, Leonhard Schipflinger sowie Peter Hechenblaikner in der Saitenmusik Koch-Antretter, es kamen auch etliche Rundfunkaufnahmen zu Stande.
Es folgten viele weitere Auftritte mit der Zither im In- und Ausland, wie beispielsweise vor der königlichen Familie in Holland oder in der amerikanischen Botschaft in Wien. Im Rahmen der Bundeswirtschaftskammer gab es Auftritte in Hong Kong, Tokyo, Manila, Caracas usw. Aber auch in der lokalen Umgebung war Martin Antretter fest verankert, wie beispielsweise beim Stanglwirt in Going oder in der Griessner Alm, wo er auch gemeinsam mit dem Wirt Fritz Dornauer und Fritz Koch musizierte. Beim Postwirt in Westendorf schließlich spielte Martin Antretter regelmäßig über viele Jahrzehnte und auch bis zuletzt im Juni 2010. Der Vollblutmusikant war bis kurz vor seinem Ableben in seinem so geliebten Beruf noch höchst aktiv.
Martin Antretter erhielt die Auszeichnungen »Goldener Musikant« sowie 1987 die Verdienstmedaille des Landes Tirol.
Am 4. August 2010 verlor die Tiroler Volksmusik mit Martin Antretter einen großen Musiker und Komponisten.

Kompositionen
Auf der Goasalm, Auf der Kalbei Alm, Fleiding Landler, Auf der Leitn, Juhee Sennerin, Spielhahnpolka, sDirndl gfreits, Die Gamslan, Rund und kuglat, Gruß von der Hohen Salve, Abendstimmung, Beim Lendwirt is lustig, In der Brennhüttn

Bearbeitungen
Wenn wir am Sonntag in die Kirche gehen, Verheirat‘, verheirat‘ bin i, Wo die Alpenrosen blüh’n, Ja weil du so schön tanzen kannst, sWeiberl jesas na.
(Rainer Antretter, 2010)